Ja, du hast richtig gelesen. Dein nächster Besuch im Einrichtungshaus IKEA könnte maßgeblich die Anzahl der Verkäufe auf Deiner Internetseite beeinflussen. Wenn Du also zusammen mit Deiner Liebsten oder Deinem Liebsten etwas für Dein Marketing-Verständnis und Deine finanziellen Einnahmen im Internet tun möchtest, so besuche einfach den schwedischen Möbelriesen.
Warum gerade IKEA?
Der gelbe Riese (nein, nicht die Post!) verdiente zwischen Juli 2009 und August 2010 satte 2,7 Milliarden Euro. Ein Gewinn von 2.700.000.000 Euro! Wow… 1 % dessen haben sie bestimmt schon alleine an mir verdient. 😮
„Die müssen in Sachen Marketing irgendetwas richtig machen„, dachte ich mir und schaute nicht schlecht, als ich gestern einmal wieder von Neuem überzeugt wurde, wie gut IKEA im Bereich Marketing tatsächlich ist. Meine Freundin wollte nämlich diese neuen schicken Schiebegardinen haben, und so fuhren wir zu IKEA nach Köln, um uns neu einzurichten. Eigentlich ist es nur ein ganz kleiner Teil des Marketings, auf den ich mich hier beziehe, aber dieser reicht bereits, um Dir und allen anderen zu zeigen, dass wir ständig unsere Augen offen halten sollten und uns etwas von den Großen unserer Welt abschneiden können, um es dann erfolgreich in unsere Internet-Geschäfte zu implementieren.
Doch was war es, was mich so stark überzeugt hat?
Okay, jeder, der schon einmal bei IKEA war, weiß, dass es von IKEA einmal das Möbelhaus gibt, in dem alle Artikel in einem wohnlichen Flair vorgestellt werden und exemplarisch dargestellt wird, wie man die Produkte von IKEA nutzen kann. Zudem gibt es einen Marktplatz bzw. eine Markthalle, in der sämtliche Kleinartikel und viele Dekosachen direkt zum Mitnehmen angeboten werden, und am Ende schließlich das integrierte Selbstbedienungslager, aus dem man die zuvor ausgesuchten Möbelteile herausnehmen kann. Ein in sich schlüssiges, automatisiertes und durchdachtes Konzept. Zwischen der Etage mit den Möbeln und der Markthalle gibt es noch das bekannte Restaurant von IKEA. Ich möchte gar nicht zu tief in das Konzept und Business-Modell von IKEA einsteigen, sondern darauf hinweisen, was mir beim letzten Besuch aufgefallen ist und wie wir Internet Marketer es auf unser Internet Business anwenden können. Vor dem Restaurant sind zwei große Tafeln angebracht, die eine Art Werbung für das Restaurant darstellen. Jeder, der vom Möbelbereich zur Markthalle hinuntergeht, kommt an dieser Werbetafel vorbei.
Und so kamen auch wir daran vorbei. Wir hatten eigentlich schon zu Hause gegessen, was aber nun schon wieder fast 2 Stunden her war, und so schauten wir auch auf das Angebot von IKEA.
Mich sprachen das Angus-Steak oder die Kötbullar an und meine Freundin die unverschämt günstige Bio-Pasta mit Tomatensoße für 1 Euro. Von Vorteil war ebenfalls, dass „IKEA Family Card“-Mitglieder noch einen kostenlosen Kaffee bekamen und man mit EC-Karte bezahlen konnte, weil wir kein Bargeld mithatten. Und so entschieden wir uns (obwohl wir es eigentlich gar nicht vorgehabt hatten), noch einmal kurz etwas bei IKEA zu essen.
Ich dachte mir, okay, zu einer Bio-Pasta für 1 Euro und 10 Hackfleischbällchen mit Kartoffelpüree und Preiselbeersoße für 2,95 Euro sowie einem kostenlosen Kaffee kann man eigentlich nicht Nein sagen.
Und so nahm sich jeder von uns ein Tablett, und wir begannen die nette Runde. Zuerst ging es vorbei am Nachtisch zur Salatbar, und so nahmen wir uns auch noch einen Salat für nur 1,95 Euro dazu. An der großen Theke gab es dann die Auswahl zwischen den Kötbulllar als kleine Portion (wie auf dem Werbeplakat) für 2,95 Euro, als normale Portion für 4,50 Euro oder als große Portion für immerhin 5,50 Euro! Das Besondere dabei war, dass es sich um einen „neuen niedrigen Preis“ handelte.
Für den Kunden suggeriert dies also, dass der Preis bisher immer höher war und ab jetzt günstig ist. Die Bio-Pasta gab es dann tatsächlich für 1 Euro, und weiter ging es zu den Desserts – von denen wir natürlich auch nicht die Finger lassen konnten und uns auch etwas mitgenommen haben. Zum Schluss nahm sich jeder noch ein Getränk und den kostenlosen Kaffee. Und statt ursprünglich gar nicht essen gehen zu wollen, waren wir mal eben 11 Euro los. 11 Euro ist nicht viel für warmes Essen, doch es geht um das Prinzip und die Art des Marketings, die ich nun für Dich analysieren möchte.
Das IKEA-Marketing
Es fängt mit der großen Werbetafel an. Schauen wir uns diese einmal im Detail an:
Es gibt ein Angebot mit schmackhaften Bildern für JEDES Preissegment. Für den kleinen Geldbeutel sogar ein Nudelgericht für 1 Euro und dann fast im 1-Euro-Sprung nach oben insgesamt sechs verschiedene Gerichte, um alle Geschmäcker und jedes Preissegment abzudecken. An den Nudeln mit Tomatensoße verdient IKEA vielleicht nichts, aber sie sind definitiv im Programm, weil sie einen Zweck haben: den Besucher dazu zu verleiten, etwas essen zu gehen und das Restaurant zu betreten.
Was für mögliche Gründe können Besucher haben, trotz des guten Angebots das Restaurant nicht zu betreten? Sie haben kein Bargeld dabei und wissen von McDonalds und Co., dass es manchmal problematisch ohne Bargeld sein kann -> Deshalb findet sich auf der Werbetafel der Hinweis, dass auch EC-Karten akzeptiert werden. Und für alle, die immer noch zweifeln, kommt durch das Angebot, dass es für „IKEA Familiy Card“-Mitglieder etwas umsonst gibt, noch ein kleiner Motivationsschub hinzu. WoW! So erhöht man seine Conversion-Rate im Offline Marketing. 😉
Kommen wir zur zweiten Werbetafel, auf der es um das IKEA-Spezialgericht Kötbullar geht, und warum diese ebenfalls exzellent aufgebaut ist:
Okay, zunächst einmal wird dem Kunden deutlich gemacht, dass der Preis, den er hier sieht, ein NEUER, niedrigerer Preis ist, der dem Kunden das Gefühl vermittelt, er würde ein Schnäppchen machen. Und Schnäppchen möchten wir doch alle machen, oder? Als Nächstes wird der kleinste Preis ganz groß angezeigt und damit Werbung gemacht. Der Preisunterschied vom kleinsten Preis zum mittleren, also normalen Preis liegt bei 1,45 Euro. Ausgehend vom Basispreis sind das etwa 50 % Aufpreis! Der spätere Unterschied von „normal“ zu „groß“ beträgt nur 1 Euro und macht somit nur noch 20 % aus.
Aus Marketing-Sicht ist das sehr clever gemacht, denn ausschlaggebend, ob man sich für die Kötbullar entscheidet, ist der werbende Preis von 2,95 Euro. Wenn man dann beim Koch vor der Wahl steht, ob man die Kötbullar als kleine, normale oder große Portion haben möchte, kommt man schnell in Versuchung, „normal“ zu sagen, weil man ja kein kleines Kind ist und keine kleine Portion möchte. Dass dafür 50 % Aufpreis verlangt werden, ist natürlich happig, aus Marketing-Sicht aber geschickt angestellt.
Wie können wir das IKEA-Marketing-Einmaleins auf das Internet Marketing übertragen?
Fünf wichtige Erkenntnisse müssen wir uns merken, die wir bei unseren Internet-Marketing-Aktivitäten beachten sollten.
1. Preissegmentierung für verschiedene Zielgruppen
Wie wir an dem IKEA-Beispiel gesehen haben, möchte wir so viele Leute wie möglich ansprechen und müssen daher Produkte und Preise anbieten, die alle Käuferschichten erreichen. Hierfür eignen sich verschiedene Pakete oder Paket-Bundles. Ganz platt ausgedrückt spielt der Inhalt keine Rolle, sondern nur der Preis. Die meisten Leute kaufen nicht aufgrund des Inhalts, sondern aufgrund des Preises.
Warum?
Weil sich die Qualität über den Preis ausdrückt.
So!
Was heißt das für Dich?
Wenn Du ein E-Book verkaufst, so verkaufe eine Low-Cost-Variante für 19 Euro, eine normale Version für 47 Euro und eine High-End-Version für 97 Euro. Die Aufmachung und der Text sollten natürlich unterschiedlich und auf die Zielgruppe angepasst sein. Der Inhalt sollte nicht identisch sein, jedoch ähnlich. Du wirst sehen, dass Du mit einer Preissegmentierung viel bessere Erfolge erzielen kannst und Deine Gewinne erhöhst. Wenn Du Dich jetzt wunderst und Dich fragst, ob das nicht inkorrekt wäre – mach Dir keine Sorgen, denn eigentlich geschieht dies tagtäglich in verschiedensten Branchen.
2. Lockangebot mit niedriegstem Preis und ohne, dass wir daran etwas verdienen
Das Frontend-Produkt, das Du verkaufst, sollte ein günstiges Produkt sein, an dem Du nichts verdienen musst. Es ist sinnvoller, viel mehr Produkte zu verkaufen und mehr Kunden mit einem günstigen Produkt zu erreichen und erst danach teurere Produkte in Form von Upsells oder komplementären Produkten zu verkaufen. So steigerst Du den Lifetime Value Deines Kunden und baust automatisch mehr Kunden auf. Einer der bekanntesten internationalen Internet Marketer, Eben Pagan, verdiente an den Verkäufen seines Bestseller E-Books „Double Your Dating“ keinen Cent, er zahlte sogar drauf. Das E-Book wurde für $27 verkauft, und er investierte bis zu $40 pro Kunde in Werbung. Das heißt, dass er Werbeanzeigen für einen so hohen Klickpreis zahlte, dass er insgesamt pro Käufer Ausgaben bis zu $40 hatte.
Warum?
Weil er an den gewonnen Kunden verdiente, nämlich über Upsells, Videokurse oder Abo-Systeme.
3. Dem Kunden mögliche Zweifel/Hürden nehmen
Ich vermute, dass sich die Conversion verbessert hat bzw. sich die Anzahl der Besucher des IKEA-Restaurants erhöht hat, nachdem der Hinweis, dass Kartenzahlungen möglich seien, mit aufgenommen wurde. Und genau so musst Du es auch auf Verkaufsseiten im Internet handhaben. Das heißt nicht, dass Du hinschreiben sollst, dass eine Kartenzahlung möglich ist, sondern im Vorfeld mögliche Zweifel des Kunden erfassen, aufnehmen und ganz wichtig: lösen sollst.
Erfolgreiche Internet Marketer benutzen deshalb bei großen Produkt-Launches ein Frage- und Antwort-Element oder FAQ, um die offensichtlichen und typischen Zweifel eines Kunden zu beseitigen und hierdurch die Bereitschaft zu kaufen zu erhöhen. Das Beseitigen möglicher Zweifel kann man auch auf Squeeze Pages übertragen, denn auch dort versucht man mit einem entsprechenden Hinweis, dass die E-Mail-Adresse des Kunden vertraulich behandelt wird, den Kunden zum Eintragen seiner E-Mail-Adresse in ein Anmeldeformular aufzufordern und ihm dadurch seine Angst, er könnte zugespamt werden, zu nehmen.
4. Lockangebot mit niedrigstem Preis, um später viel mehr Produkte zu verkaufen
Dieser Punkt ist ähnlich wie Punkt 2., impliziert jedoch auch, dass man nicht nur ein E-Book oder einen Mitgliederzugang verkaufen sollte, sondern auch Produkte, die der Kunde vorher, währenddessen und danach braucht.
Verkauft man z. B. ein E-Book mit einer Anleitung, wie man eine eigene Solaranlage konstruiert, so bietet es sich an, mögliche Teile, die man dazu benötigt, oder Werkzeuge, die die Arbeit erleichtern, ebenfalls zu verkaufen.
Verkauft man einen Mitgliederzugang, durch den man erfährt, wie man eine Nischenwebseite aufbaut, so bietet es sich an, auch das Webhosting zu offerieren, Software zur schnelleren Platzierung in den Suchmaschinen oder ein 1:1-Coaching.
5. Werbung an verschiedenen Stellen zur intuitiven Einprägung
Ich habe es noch nicht erwähnt, aber IKEA wirbt für das Restaurant direkt auf dem eigenen Parkplatz und erzeugt schon so bei vielen Besuchern intuitiv das Gefühl, dass es etwas Leckeres und Günstiges zu essen gibt. Damit bereitet IKEA den Besucher bereits darauf vor, dass man etwas essen könnte. Die Werbung ist sehr prominent, groß und nicht gerade zurückhaltend platziert. 😉
Was fällt Dir als nun fortgeschrittenem Internet Marketer auf?
Richtig! Es wird mit dem günstigsten Preis geworben. 😉
Ich hoffe, Du konntest hier etwas Sinnvolles lernen und diese Informationen bei Deiner Arbeit im Internet Marketing und beim Aufbau profitabler Online Businesses anwenden.
Gerne höre ich Deine Meinung zum Marketing von IKEA und zu den möglichen Einsatzgebieten im Internet Marketing.
Für Deinen Erfolg im Internet
Sebastian
Stefan Klenk sagt:
Danke Sebastian für Deinen guten Artikel am Morgen. Beim Restaurant habe ich immer [bewusst?] weggeschaut. Im Laden selbst fallen mir viele Stellen auf die optimiert sind. Viele Nebeninformationen zum Sortiment sieht man in der WDR Doku von wdr markt „Der IKEA-Check“ http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2011/0801/00_ikeacheck.jsp
Sebastian Czypionka sagt:
Toller Kommentar Stefan. Danke für Deinen Link-Tipp: „Sage und schreibe 40 Prozent seines Umsatzes macht IKEA mit solchen Accessoires, die meist dem Geldbeutel nicht wehtun, aber das Gefühl vermitteln: IKEA – hat sich wieder mal gelohnt.„… Hab in den Beitrag kurz reingeschaut und der bestätigt nur, was ich auch schon geschrieben habe. Der Erfolg steckt im Detail und der Verführung des Kunden 😉
TAi sagt:
Ha! Ertappt. Ich war auch wegen unseres Umzugs mehrmals bei Ikea in den letzten zwei bis drei Wochen und man ahnt es schon: fast jedes Mal sind wir noch im Restaurant haengengeblieben, weil man ja vom vielen Rumlaufen auch ziemlich geschwaecht ist und sich ne Portion Koettbullar, ein Omelette und zum Nachtisch natuerlich noch Mousse Au Chocolate plus Apfelkuchen goennen muss. 😉
Manchmal renne ich aber auch auch VOR dem Gang durch die Einrichtungsideen schon beim Ausgang in den Laden und esse einen HotDog.
Dabei ist mir uebrigens auch aufgefallen, dass der HotDog MIT Getraenk seit letzter Woche wieder €1,50 kostet, nachdem der Preis sehr lange nur bei €1 lag. Ich denke, dass die mit €1 nicht viel Gewinn gemacht haben, denn wenn man sich nachher bei den Gurken, Zwiebeln und Sossen selbst bedienen kann, macht nahezu jeder Kunde seinen HotDog so haushoch mit Utensilien voll, dass man ihn schon fast nicht mehr essen kann. 😉
Danke, super Beitrag.
Sebastian Czypionka sagt:
Stimmt – der Hotdogg für 1 Euro ist auch ein Grund, warum viele zu Ikea fahren und sich förmlich schon auf den Hotdogg nach dem müheseligem Einkauf freuen. Tut man dem Kunden am Ende etwas gutes, behält er den ganzen Laden, das Einkaufen und das Geld Ausgeben in guter Erinnerung! Thanks fo Sharing!
Stefan Klenk sagt:
Die Grundidee von Ingvar Kamprad, dem IKEA Gründer, war das man sich nach einer Langen Reise zum Möbelhaus erst einmal stärken muss und gerne was essen würde. Das selbe kann man natürlich auch vom Labyrint Kurs im Laden sagen. Jeder qm ist ausgenutzt und wenn man nicht abkürzt kommt man überall vorbei. Nach dem anstehen an der Kasse hat man das selbe Gefühl. Besonders Freitags und Samstags. Erstmal ne Stärkung nach dem kassieren -> Hot Dog + Softdrink. Ist ja togo ohne Sitzmöglichkeit -> also 7% MwSt statt 19% im Restaurant. Man verlässt den „Laden“ mit positiven Emotionen. Yes, endlich draußen, ich hab das gefunden wonach ich gesucht habe (und ein bisschen mehr 🙂 ) und ich muss nicht hungrig heim.
Eben noch gefunden…
http://www.foodservicesolutions.de/aktuell%20news/IMMP%20IKEA/Marketing%20the%20IKEA%20Way%20%20Okt%202011.pdf
Kunden der Firma foodservicesolutions sind u.a. IKEA, Autohöfe, Cafe del Sol, Center Parcs International, Coca – Cola International, Ditsch, Duni International, Festspielhaus Neuschwanstein, Fit for fun, Habitat – London, Hagemeyer Modehaus, G.C. Hahn & Co. International, Marché International, Meyer/Stemmle, tegut
,Wienerwald, World Coffee
Sebastian Czypionka sagt:
Stefan, Danke Dir für Deinen echten Mehrwert! Marketing the Ikea Way hat wohl noch größere Auswirkungen, als ich eigentlich angenommen hatte. Das ist wirklich interessant – ob es irgendwo einen Report oder eine Art Zusammenfassung des sechsmonatigen Kurses gibt? 😀
Jan sagt:
Ein wirklich großartiger Artikel! IKEA macht wirklich einiges richtig in Sachen Marketing! Nicht umsonst hat fast jeder „der nur gucken wollte“ am Ende mind. 15,-€ auf dem Bon! 😉
Matthias sagt:
Guter und ausführlicher Artikel, eine kleine Anmerkung habe ich allerdings. In dem Moment in dem man merkt das der Gesamtbetrag doch nicht 1.95€ ist, sondern das 5-10 fache ist es online wesentlich einfacher auf den „Zurück“ button zu klicken als im immer überfüllten IKEA Restaurant aus der grossen Portion doch noch ne kleine zu machen und den Salat wieder zurück zu stellen. Offline sagt man relativ schnell „auch egal, dann nem ich das halt so wie es ist, auch wenns 5 mal mehr ist als ich wollte“ wenn hinter einem 10 Familien mit schreienden Kindern stehen.
Online machen das sicher Apple und Dell ganz gut mit grösserer Festplatte, noch ne Maus dazu und ein kleines Päckchen Softwart und schwups zahlt man die 50% mehr.
Gruss,
Matthias
Sebastian Czypionka sagt:
Sehr guter Zusatz Matthias. Da sich im Online Bereich der Kunde „alleine“ vor dem Rechner befindet, fällt hier dieser „Soziale Druck“ weg – aber dafür gibt es ja andere Mittel, um dem entgegen zu wirken. So kann man ja positiven sozialen Druck aufbauen und sagen, was für andere Leute das Produkt xy bereits gekauft haben oder was andere Leute zum Produkt xy sagen. Testimonials und neuerdings auch Video-Testimonials sind Mittel, die im Offline-Bereich schwieriger umzusetzen sind…
Matthias sagt:
Sicherlich gibt es Wege dies zu beinflussen. Sonst ist ja spaetestens beim Checkout Schluss 🙂
Video Testimonials gibt es Offline mehr als der „Nutzer“ aufnehmen kann, man schaue sich nur die zufriedenen Gesichter an, hoert wie die Leute schmatzen und zudem gibts noch den Geruch, der sicherlich wesentlich mehr wert ist als Max Mustermann wie er sagt „das Produkt is echt toll“…
Sebastian Czypionka sagt:
Beides hat seine Vor- und Nachteile sowie seine charakteristischen Eigenschaften, die man nutzen kann! Du hast ein gutes Auge / einen guten Riecher dafür 😉
Matthias sagt:
Das ist richtig, ich bin jetzt in Gedanken beim IKEA Beispiel geblieben, dort sind es beidesmal Vorteile meiner Meinung nach 🙂
Sabine Pendl sagt:
Och, manch einem – oder einer – passiert sowas auch online. Mir zum Beispiel mit Vistaprint. 250 Visitenkarten für 2,50…
(Der Druck bestand in der zurückliegenden Bearbeitungszeit, die man nicht umsonst investiert haben möchte.)
Und da einerseits alles sehr sehr lange dauert (das Einlesen, die Auswahl der passenden Vorlage, die Eingabe aller Daten für Vistaprint und für die Karten usw.) und man andererseits ganz nebenbei immer noch irgendwelche Schmankerln (nur jetzt!!! ) für wenig Geld vor die Nase gehalten bekommt, schafft man es auch hier, den online-Laden zu verlassen und um 45 oder 50 Euro ärmer zu sein statt um 2,50.
Allerdings kommen da noch die unverschämt hohen Versandkosten dazu, die erst ganz am Ende genannt werden – wenn man schon zwei Stunden mit „Designen“ beschäftigt gewesen war.
Wenn die Versandkosten nicht gewesen wären, hätte ich denselben Respekt vor Vistaprint wie vor Ikea – so ist es ein bisschen link. Dennoch dasselbe Prinzip und geschicktes Marketing. Noch dazu via Amazon…die erreichen Millionen von Kunden täglich…
Fazit: Online kann „Zeit“ ein effektiver Druckfaktor sein. Ich würde das aber nicht nachahmen wollen!
Sebastian Staendecke (MODERN PROPS) sagt:
Ein wirkliche schöner Artikel, der nicht nur zeigt was IKEA macht, sondern dass wir durch reflektierte Beobachtung jeden Tag und auch in fremden Kanälen und Branchen etwas dazulernen können. Für diese und alle anderen Anregungen: vielen Dank!
Pascal sagt:
Sehr geile Analyse. Offline CRO auf die Online Welt zu übertragen ist nicht schlecht 🙂
Grüße
Pascal
Matthias Mann sagt:
Sehr interessant geschriebene Auflistung der wichtigsten Marketing-Merkmale von IKEA. Da kann man auch als Online-Marketer ganz sicher so einiges davon lernen.
Was mir auch aufgefallen ist: diese Offensive von IKEA ist zwar sehr trickreich, aber würde ich nicht als Abzocke ansehen. Das ist ja eine echte Gefahr für jeden Marketer, dass man Produkte erheblich besser darstellt, als diese letztlich sind. Und wenn das einem die Kunden dann übel nehmen…. nicht gerade angenehm.
Aber diese IKEA-Werbung finde ich durchaus ehrlich, denn man bekommt ja wirklich ab Euro 2,95 die beworbene Mahlzeit. Dass diese Mahlzeit sehr groß ist wird jedenfalls nicht behauptet. Wer da also mit falschen Erwartungen ran geht wäre schon irgendwie selbst Schuld, wenn man dann über die Portion verärgert ist. Denn was will man für 3 Euro schon großes erwarten?
Also lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde dieses Vorgehen nicht hinterhältig, sondern durchaus sympathisch, was sicherlich auch ein nicht zu verachtender Faktor für den Erfolg von IKEA ist.
Carsten Peter sagt:
Hallo Sebastian,
es ist sehr interessant zu beobachten, wie die „Großen“ mit solchen Dingen und Änderungen umgehen und den Erfolg messen.
Ähnliche Erfahrungen habe ich mit OBI gemacht. Vor ein paar Jahren war ich in der OBI-Zentrale in Wermelskirchen eingeladen. Es hat mich schon damals beeindruckt, wie exakt Reaktionen im Kundenverhalten auf geplante Veränderungen gemessen werden. Und das selbst bei Kleinkram, den fast niemand wahrnimmt.
Vielen Dank für den amüsanten und sehr gut durchdachten Artikel!
Gruß
Carsten
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Carsten,
vielen Dank für Dein Feedback. Was genau hat OBI beobachten und was haben sie an das Kundenverhalten angepasst? Das würde mich brennend interessieren!
Schön, dass Dir mein Artikel gefallen hat 😉
Simon sagt:
Und was hat das jetzt mit dem Internetmarketing zutun ? Wobei es zum Beispiel darum geht das man Leute Wirbt die Geld verdienen wollen ?
Lg
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Simon,
na, wenn Dir an dieser Stelle nicht klar geworden ist, was Du daraus für das Internet Marketing gewinnen kannst, dann lies Dir den Artikel noch einmal durch 😉 Dort habe ich mehrere Punkte aufgeführt, wie wir das im Internet Marketing, also bei der Vermarktung von Produkten und der Kommunikation mit dem Kunden anwenden können.
Alles Gute,
Sebastian
Stefan Klenk sagt:
Nachschub:
Wissenschaftliche Betrachtung der Strecke die man bei IKEA im Laden zurücklegt.
http://www.good.is/post/video-how-ikea-stores-intentionally-confuse-you-and-force-you-to-buy-stuff/
Sebastian Czypionka sagt:
„By the time you get to the marketplace you feel lincensed to impulse purchase“! – Krasse Analyse! Was alles dahinter steckt ist echt heftig! Vielen Dank Stefan, für den Nachtrag! :-)))
Roswitha Uhde sagt:
Den Artikel fand ich zugleich spannend als auch lustig.
Auf dem Auge war ich sicher bisher blind und deshalb ein „normaler“ Kunde.
Zu IKEA gehe ich schon deshalb nicht mehr, weil ich ganz genau weiß, dass ich etwas kaufe, auch wenn ich eigentlich gar nichts brauche. Das ist wie in der Türkei, wenn man durch diverse Manufakturen geschleift wird und am Ende über seine Verhältnisse eingekauft hat. Zweimal habe ich das mit mit machen lassen, jetzt fahre ich nicht mehr in die Türkei. Ist doch echt blöd.
Ich danke dir für die Analyse. Das werde ich auf jeden Fall bei meinem Internet-Geschäftsaufbau berücksichtigen, Und nicht zuletzt werde ich meine Augen besser aufmachen als bisher.
Dankeschön!
Tom sagt:
Super Artikel, aber jetzt hab ich Hunger auf koetbullar
Sebastian Czypionka sagt:
haha! 🙂
Torsten sagt:
„Ich hoffe, Du konntest hier etwas Sinnvolles lernen und diese Informationen bei Deiner Arbeit im Internet Marketing“
kann ich, und ob!
Hallo Sebastian,
nachdem ich vorhin Deine Email erhalten und gelesen habe, war mir gleich bewußt, dass ich auf meiner Website gewisse Änderungen innerhalb des oben genannten Themas vornehmen muss und will.
Ich verkaufe zwar selbst nicht die Produkte, die ich einerseits empfehle und andererseits Weitergabe von Informationen, was vor deren Kauf zu beachten ist. Ich demonstriere immer wieder mit optischen Einbauten von gezielten Beispielen (+Preisen), wie man vorgehen sollte, um besonders gute Qualität zu erhalten (im Wesentlichen kommt es nur auf sehr gute Qualität an).
Da meine Produkte durch ihre Eigenschaften allgemein hochpreisig sind, hatte ich überhaupt nicht auf das Preisliche bei meinen Beispielen geachtet.
Und genau das, worauf Du hier nun Bezug nimmst, ist durchaus relevant für meine Seiten.
Ich habe nicht nur eine Landing Page, sondern Links zu meinen Merchants auf fast allen Seiten eingebaut.
Im Augenblick stellt sich die Frage für mich, ob ich auf all diesen Seiten mit der IKEA-Methode arbeiten sollte?
Auf der URL unten zB habe ich ein Beispiel, zu dem ich ein wesentlich günstigeres hinzufügen kann.