Die SEO-Konferenz in Köln, organisiert von Fabian Rossbacher & Team, spiegelt zum einen die Meinung und das Gefühl der SEO-Szene wieder und gibt zum anderen Impulse und Ideen, wie sich Suchmaschinenoptimierer in Zukunft verhalten können.
SEO als Bestandteil des Online Marketings entwickelt sich mehr und mehr zu einer Allround-Tätigkeit rund um verschiedene Internet-Marketing-Aktivitäten.
In diesem Artikel möchte ich nur das Wichtigste meiner Eindrücke von dieser Konferenz zusammenfassen, weshalb es schon vorprogrammiert ist, dass Anfänger im Bereich Suchmaschinenoptimierung etwas zu kurz kommen werden. Ihnen bleibt jedoch der wertvolle Kommentarbereich, um offene Fragen zu klären.
Auf dem SEO DAY in Köln gab es 35 Speaker und 30 verschiedene Vorträge. Davon wurden meist 3 Vorträge zur selben Zeit gehalten, weshalb ich nur etwa 7 Vorträge gehört habe und hier das Wichtigste dieser Vorträge wiedergebe. (3 habe ich übrigens aufgrund interessanter Gespräche mit neuen Kontakten ausfallen lassen. :-o)
Grauer SEO-Bereich/Black Hat Tools
Im ersten Vortrag zeigte Dominik Wojcik vier Tools, mit denen man ganz böse Dinge machen kann, wenn man diese Tools kennt und böse Absichten hat. Von uns hat bestimmt niemand böse Absichten, weshalb ich diese Tools hier auch nicht vorstellen möchte. Mir hat es jedoch gezeigt, dass der Bereich Black Hat weg von den ganzen Software- und Article-Spinnern geht und sich mehr zu einem Hacking-/Security-Thema entwickelt.
Für die „guten“ SEOs heißt das, dass man wissen sollte, was mit solchen Tools alles möglich ist, um sich dagegen zu schützen und nicht leichtgläubig und naiv durch die Internetgeschichte zu laufen.
Denn wer sich x-beliebige WP-Plugins installiert, diese nicht updatet, dessen WP-Username Admin und Passwort meinvorname69 ist, der wird sehr schnell zur Angriffsfläche für manipulative Attacken.
Möglichkeiten, SEO effektiver zu machen
Marco Janck zeigte noch einmal sehr deutlich in seinem Vortrag, wie wichtig das „Outside the box“-Denken ist.
Das Ziel sollte sein, nicht stupide Links aufzubauen, sondern für jedes Keyword etwas Einzigartiges und Kreatives zu schaffen. Warum einen weiteren 400-Wörter-Artikel schreiben, den keiner lesen wird?
Warum nicht den Prozess verändern?
Erst Brainstorming, dann Abstraktion, Provokation und mit etwas Abstand zur Geschichte einmalige Inhalte erstellen. Ja, und das geht nur, wenn man sich mit der Zielgruppe beschäftigt und diese besser kennt als sie sich selbst.
Letztendlich geht es immer um das „TUN“. Wer macht, der kann etwas erreichen und verändern!
Versuche also aus dem typischen Denken und Arbeitsprozess herauszukommen. Anstatt über Deine Zielgruppe im Internet zu lesen, triff Dich mit ihr oder telefoniere mit ihr. So wirst Du auf neue Ideen und Gedanken kommen, die Dir dabei helfen werden, einmalige Inhalte zu erstellen, die Deine Zielgruppe lesen will!
Was wird aus SEO?
Die wohl wichtigste Frage an diesem Tag! Was wird aus SEO?
Eine eindeutige Antwort gab es darauf nicht, aber einige Versuche und Ideen, was aus Suchmaschinenoptimierung in Zukunft werden kann.
Johannes Beus, der Gründer von Sistrix, erklärte es sehr deutlich. Seiner Meinung nach gibt es bereits jetzt 3 Aspekte, die merklich auffallen:
- Google versucht, nach außen hin transparenter zu sein (Mitteilungen, Blaue Briefe, Webmastertool-Meldungen usw.).
- Matt Cutts wird dabei als Wetterfee oder Sprachrohr benutzt.
- Google wird immer schneller (Updates, Algorhythmus-Änderungen).
Die wichtige Frage ist jedoch, warum Google so handelt. Es gibt 4 Probleme, vor denen Google steht:
- Die Basis-Technologie ist ausgereizt.
- Google hat enorme Gewinn- und Wachstumserwartungen.
- Google hat durchgängig Probleme mit Wettbewerbsbehörden.
- Die mobile Suche wird Google und das Suchverhalten massiv verändern.
In Zukunft wird es aufgrund der breiteren Aufteilung von Suchmedien (Smartphones, Tablets, Desktop-PC, Endgeräte, neue Technologien) unterschiedliche und veränderte Herangehensweisen für die Suche geben.
Zudem wird die aktive Keyword-Suche, wie wir sie derzeit noch kennen, immer seltener. Google vernetzt sich mehr und mehr aktiv mit Deinem Surfverhalten und wird Dir mögliche Suchbegriffe oder Suchen vorschlagen.
Auch wird die Anzahl der Suchergebnisse von derzeit noch 10 immer weniger, weil Google immer relevantere Suchergebnisse anzeigen möchte, ähnlich wie bei Siri. Siri findet für Dich das beste Ergebnis – in diese Richtung wird auch Google gehen.
Content Marketing
Einen richtig guten Vortrag präsentierten Marcus Tandler und Andi Bruckschlögl. Es ging um das Thema, das auf der ganzen Konferenz immer wieder zur Sprache kam. Schon seit einigen Monaten bewegt sich SEO weg vom klassischen Linkaufbau nach alter guter Kauf- oder Tauschmanier hin zum Content Marketing.
Für den ambitionierten Internet Marketer, der seinen Traffic über Google bekommen möchte, heißt das, dass er Link Marketing (Achtung, keinen Linkaufbau) so betreiben muss, dass er die Links automatisch anzieht und nicht aktiv darum „bittet“.
Okay, klingt so weit gut.
Aber WIE macht man das?
Na, indem man den Leuten das gibt, was sie konsumieren wollen. Es muss informativ, aber gleichzeitig auch unterhaltend sein. Wie bereits erwähnt reicht der 400-Wort-Artikel nicht mehr aus. Es muss ein herzergreifendes Video sein oder eine geniale Infografik. Vielleicht aber auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man ein Auto in 15 Minuten reinigt. Die Möglichkeiten sind je nach Thema vielfältig.
Fakt ist jedoch, dass Du nur dann wertvolle und nachhaltige (auch die nächsten Updates von Google überstehende) Links aufbauen wirst, wenn sie andere Seitenbesitzer freiwillig setzen.
Eine Möglichkeit ist, sich z. B. anzuschauen, was für Themen oder Inhalte sehr beliebt sind und häufig geteilt wurden, und dadurch festzustellen, worauf die User einer Branche „abfahren“. Daran orientiert man sich und erstellt aufbauend darauf ähnlich gute (oder noch bessere) Inhalte.
Die Quintessenz des Vortrags war, dass man die Zeit und das Geld, die man bisher in den Linkaufbau gesteckt hat, viel besser in die Erstellung von Content steckt, da dieser lang anhaltende Links produzieren wird.
Google Universal Search
Den für mich besten Vortrag des Tages hielt Niels Dörje, der sehr ehrlich und offen Möglichkeiten aufzeigte, die aufgrund der Änderungen der Google-Suche und der Suchergebnisse kommen werden.
Für mich hat dieser Vortrag ganz klar einige Dinge aufgezeigt, die mich dazu bewegt haben, einige Änderungen bei meiner Arbeit und bei meinen Projekten vorzunehmen. Dabei geht es um den Verkauf bestimmter Projekte und das Akquirieren einiger neuer Projekte.
Da es sich hierbei um ein brisantes Thema handelt, von dem ich nicht einfach jedem erzählen möchte, schicke ich dazu Ende dieser Woche einen kurzen Report heraus, der nur an meine E-Mail-Abonnenten geht.
Linkless Outranking
Ebenfalls sehr spannend (wenn auch sehr mathematisch) war der Vortrag von Karl Kratz über das Erreichen von Top-Google-Positionen ohne Backlink-Aufbau gehalten.
Karl Kratz ist mir schon zuvor aufgrund seines Blogs und seiner sehr erquickenden und anders denkenden Marketing-Weise aufgefallen, und gerade deshalb habe ich mich für seinen Vortrag entschieden.
Die Quintessenz seines Vortrags war, dass es eine Formel gibt, mit der man berechnen kann, wie der Content für ein spezielles Keyword aussehen muss, damit dieser von Google als relevant betrachtet wird. Die Keyword Density alleine spielt dabei nur eine marginale Rolle, es ist vielmehr ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die Karl Kratz in seinem Artikel SEO Mythos Keyword Density beschreibt.
Auch wenn es anscheinend möglich ist, für bestimmte Keywords ohne Backlinks zu ranken, so ist der Content auch nur ein Faktor von vielen, der jedoch, wenn man ihn perfektioniert, schon erheblichen Einfluss haben kann.
Was wurde nicht besprochen
Positiv war, dass, obwohl hochkarätige Speaker mit eigenen Produkten und Unternehmen auf der Bühne waren, keiner versucht hat, seine eigenen Produkte zu verkaufen oder zu pitchen, sondern jeder seinen Content, sein Wissen und seinen Charme gezeigt hat.
Während einige Speaker nur die Oberfläche eines Themas ankratzten (ich möchte nun keinen direkt nennen), gaben andere sehr offen, ehrlich und authentisch ihre Erfahrungen, ihr Know-how und ihre Denkweise preis, was ihnen natürlich Sympathiepunkte einbrachte.
Gezielte Praxisbeispiele wurden zwar teilweise genannt, aber viele Zahlen oder Case Studies blieben aus.
Insgesamt war es jedoch eine sehr gute Konferenz, aus der wohl jeder etwas anderes mitgenommen hat.
Für mich ist das Wichtigste, dass ich mich weiterhin auf den Content und den Mehrwert für den User konzentriere und mich mehr und mehr weg vom klassischen Linkaufbau bewege. (Auch wenn dieser immer noch funktioniert!)
Und warum ist Linkaufbau nun Geschichte?
Weil er keine Zukunft hat!
Für Deinen Erfolg im Internet
Sebastian
Weitere Recaps zum SEO DAY in Köln (aus denen man etwas lernen kann):
- http://www.internetkapitaene.de/2012/10/26/recap-bloofusion-auf-dem-seo-day-2012-in-koln/
- http://www.trafficmaxx.de/blog/events-termine/seo-day-2012-recap-erstklassiges-event-in-zweitklassiger-location
- http://www.seo-scene.de/szene/recap-seo-day-2012-2408.html
- http://www.tagseoblog.de/seoday-koln-2012-recap-und-mein-vortrag
- http://seo.de/7184/seo-day-2012-recap/
- http://www.mindshape.de/blog/seo/seo-day-2012-recap.html
- http://tex-block.de/news/seo-day-2012-recap-bin-ich-im-traumland/4631/
- http://de.onpage.org/blog/seo-day-2012-recap
- http://www.seo-heads.de/suchmaschinenoptimierung/recap-seoday-2012
- http://www.zweidoteins.de/zweidoteins/seoday-2012-recap-der-ist-aber-gros
- http://www.trustagents.de/blog/unser-seoday-2012-recap
- http://www.sensational-marketing.de/blog/top-10-learnings-vom-seo-day-recap-seoday-2012/
Mr. Fitness sagt:
Danke Sebastian für den Bericht von der SEO-Konferenz.
Ich muss sagen ich bin erfreut, dass google klassische SEO-Strategien immer mehr abwertet und guten Content belohnt. Mir kann das nicht weit genug gehen.
Ich finde die ganzen Seiten ohne Mehrwert einfach nur nervig. Und vielleicht schaffen sie es sogar ein paar € einzusammeln. Doch um wirklich langfrisitig passives Einkommen zu generieren reicht das nicht. Und das ist auch gut so.
Ich finde es ok Geld zu verdienen, aber das geht langfristig nur wenn man einen adäquaten Gegenwert bietet. Und das ist nun mal in der Regel Content.
Andreas sagt:
Danke für den Recap 🙂
Frank sagt:
Positiv an deinem Bericht (abgesehen von den Learnings): Dein Hinweis, dass keiner der Speaker massive Eigenwerbung betrieben hat. Das vergaß ich zu erwähnen bei mir. Und – nachdem ich auf einem Kongress fast nur US-Speaker ertragen musste – dies ist keine Selbstverständlichkeit.
Negativ: Dein Fazit zeigt, dass du doch nicht genau genug zugehört hast 🙂
Sebastian Czypionka sagt:
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar Frank.
Was hast Du denn noch gehört, dass ich nicht mitgekriegt habe?
Vielleicht ist Dein Gehör wachsamer, als meins gewesen 😉
Erhard sagt:
Hi, klingt sehr interessant. An manchen Dingen zweifle ich aber, alleine schon weil mit bei meiner stinknormalen Suche bei und mit Google immer wieder auffällt, dass die Ergebnisse den SEO Aussagen widersprechen.
Da bekommt man teils zuhauf miese Suchergebnisse von Seiten die sich selbst als Suchmaschine bezeichnen und dabei aber den ursprünglichen Suchbegriff verstümmelt haben (Long tail?), oder jede Menge Shopverzeichnisse (wenn man das so nennen kann), welche aber auch keinen Mehrwert, schon gar keinen Content bieten.
Ja oft wird nichtmal die Seite mit der eindeutig passenden Domain + passendem Content weit vorne gelistet.
Da frage ich mich schon, was nun an allem, SEO und Googles Aussagen, dran ist.
Man darf gespannt sein. Google hat noch massiven Änderungsbedarf, wenn ich meine Suchergebnisse ansehe. Manchmal beschleicht mich sogar das subjektive Gefühl, dass die Ergebnisse schon mal passener waren …
Weg vom Linkaufbau finde ich mal grundsätzlich als sehr gut. Das mit den Links provoziert zu manipuliertem Aufbau und muss wirklich gute Seiten auslassen, die nicht oft verlinkt wurden. Ich verlinke selbst ja auch nicht ständig auf alles was mir gefällt 😉 Muss ja auf beiden Seiten passen.
Wie gesagt, ich bin gespannt was kommen wird.
Sebastian Czypionka sagt:
Die Situation, die Du beschreibst ist in einigen Branchen teilweise noch sehr akut, da hast Du Recht. Der hier beschriebene Weg oder die Insights zwischen den Zeilen spiegeln vielmehr das wieder, wohin es in der Zukunft gehen sollte und womit man gegen zukünftliche Google-Updates eher gewappnet ist, als wenn man weiterhin dem stupiden Backlinkaufbau frönt.
Amir sagt:
Google zu verstehen wird wohl keiner schaffen. Das SEO rezept wird meiner Meinung so geheim gehalten wie Original Coca Cola Rezept:-)
Ich habe mehrere Seiten die ich nach der gleichen Methode aufgebaut habe. Einige sind auf Google Platz Nummer 1, einige nirgends, einige waren 1 dann wieder weg und einige sind plötzlich wieder auf Platz 1.
Auch wenn ich nicht sehr lange im Internet Marketing tätig bin weiss ich dass der klasische Linkaufbau funktioniert, guter Content King ist und Mehrwert für den User nie schlecht war, aber nachbwelchen Kriterien das ganze Google doch noch bewertet bleibt wohl das ganze Geheimnis.
Ich glaube heute muss man so kreativ sein und die neusten Trends als erster erkennen um auf Dauer in diesem Geschäft erfolgreich zu sein.
Allen noch viel Erfolg
Bernd Hoyer sagt:
Danke für die wirklich gute Zusammenfassung der Eindrücke und der angeschnittenen Themen. Da kann man sich ein gutes Bild von machen, was dort behandelt wurde.
Und hier mein „Lieblingssatz“:
„Die Quintessenz des Vortrags war, dass man die Zeit und das Geld, die man bisher in den Linkaufbau gesteckt hat, viel besser in die Erstellung von Content steckt, da dieser lang anhaltende Links produzieren wird.“
Das ist voll in meinem Sinne und „liegt voll auf meiner Wellenlänge“. 😉
Simon sagt:
Du hast die personalisierte Suche angesprochen.
Noch ist es so, dass die ersten, ich sag einfach mal 3-5, Ergebnisse immernoch global sehr gut ranken. Danach folgen dann Local und personalisierte Suchergebnisse. Das ist nun nicht Gesetz, aber in etwa mein Empfinden, wenn ich suche.
Was in Zukunft einfach immer wichtiger sein wird ist und bleibt Brandbuilding. Ich glaube sogar, dass über kurz oder lang es mit Fantasiedomains, Namen, etc. sehr viel einfacherer sein wird einen solchen Brand aufzubauen. Zum Beispiel auch mit dieser Seite.
Mit meiner Seite ist es ähnlich. Ich habe nicht viele Backlinks und nicht besonders gute, aber ranke mit den Keywords meiner Artikel dennoch immer wieder ganz gut.
Update wie das „geheimnisvolle“ EMD-Update führen uns immer mehr zu einem Google, dass Brands bevorzugt und Keywordspaming (auch im Domainnamen) Einhalt gebieten wird.
Ich könnte da noch viel mehr zu schreiben. Aber letzten Endes ist doch eigentlich völlig egal?!
Wenn ich ein gutes Webprojekt starte, das den Besucher interessiert brauche ich kein Linkbuilding, zumindest kommen die Besucher dann nicht mehr zwangsläufig primär über Google, sondern anderen Quellen. Wo wir beim Thema soziale Netzwerke angekommen wären. Aber hier stoppe ich jetzt.
Ist sowieso schon leicht verwirrend meinem sprudelndem Hirn zu folgen 😀
Michel sagt:
Vielen Dank für deinen Nachtrag zu dieser Veranstaltung
seo-diaries sagt:
Ich würde ja nicht sagen, dass Linkaufbau gestorben ist. Es ist wie mit dem SEO, Linkbuilding ändert sich. Schön dabei zu sehen, ist aber, dass weiterhin der Slogan „Content über alles“ gilt. Mit 0815 kann man heutzutage nicht mehr viel erreichen. Ob allerdings Infografiken die Lösung sind, bezweifle ich. Vor allem, weil Matt Cutts hier ja schon seine Meinung zu geäußert hat. Dann doch lieber die Anleitung 😉
Sebastian Czypionka sagt:
Ich denke schon, dass Linkaufbau immer weniger wichtig wird. Und damit meine ich das Kaufen von Links oder den Linktausch.
Warum? Ich habe es selbst gemerkt, dass bei einem Linkkauf oder bei einem Linktausch die linkgebende Seite nach einiger Zeit den Link wieder rausnehmen kann, weil a) sich der Seitenbesitzer ändert oder b) sie keine Lust mehr haben.
Anders ist es, wenn man Links „freiwillig“ erhält, z.B. weil man eine gute Beziehung, eine gute Kooperation, guten Content etc. hat. Das und so hat es auch ein Speaker auf dem SEO-DAY erklärt, nennt sich Link-Marketing. Man unternimmmt gewisse Aktivitäten, um Links anzuziehen! Diese bleiben auch länger erhalten.
Wie dieser „gute Content“ schlussendlich aussieht, ist natürlich von Person zu Person und von Nische zu Nische unterschiedlich. Infografiken funktionieren sicherlich nicht überall, aber es gibt genügend Beispiele, bei denen Infografiken dazu beigetragen haben, dass die erstellende Seite viele Backlinks bekommen hat.
Gartenantiquar sagt:
Danke für das Summary, Sebastian. Eigentlich grundsätzlich nichts Neues, für mich aber ein Anlass, mir doch mal richtig Zeit zu lassen und meine Möglichlkeiten zu überdenken. Das Problem ist sicher für kleinere (Handels)Unternehmen wie meines, dass die Zeit für die Onpage-Optimierung nicht vorhanden ist, aber auch die Kosten für eine professionelle Betreuung nur schwer in Relation zu Nutzen und Umsatz zu halten sind. Daher lautet ein schnelles Resümé für mich, dass ich mich verstärkt um den (verbalen) Inhalt kümmern muss und statt Backlinkaufbau doch einmal versuchen muss, wie sich eine (von mir bisher vermiedene) Adwords-Kampagne auswirkt. Zumal die Tools zur Optimierung dort nicht schlecht sind. Vielleicht ist die Kosten/Nutzen-Relation doch besser als die aufwändige ständige Überarbeitung der Seite. Auf jeden Fall wieder viel zum Nachdenken.
Danke für Deine Anstöße und viel Erfolg!
Josef sagt:
Hallo,
vielen Dank für die interessanten Informationen.
ich bin der Meinung, dass auch in Zukunft Links und Content die wichtigsten Faktoren sind. Egal ob es Text, Fotos oder Videos sein. Sich nur auf den Content zu konzentrieren halte ich auch in Zukunft für falsch. Linkaufbau, in einem gewissen Umfang, gehört für mich noch immer zum Marketing. SEO ist allerdings nur ein Teil des Online Marketing. Wer sein Projekt nicht ganzheitlich und nur aus SEO Sicht betrachtet, macht sowieso etwas falsch.
Ich betreibe meinen ersten Blog zeitlos. Ich versuche ein bisschen Links aufzubauen und guten Content zu liefern. Daneben beliefere ich meine sozialen Netzwerke mit Neuigkeiten im Blog. Ich versuche dabei Schnellschüsse zu vermeiden. Was ich damit sagen will – wenn google hustet, dann muss ich nicht gleich mein Konzept neu überdenken. Ich vergleiche meine Projekt mit einer Aktie. Wer langfristig denkt und sich nicht von Kleinigkeiten verrückt macht, wird langfristig erfolgreicher sein. Schnellschüsse erkennt google meiner Meinung nach schnell.
Dazu möchte ich noch erwähnen, dass es ein großer Fehler ist seine ganze Strategie auf google aufzubauen. Ich bekomme schon viel Traffic von google, aber auch einigen von den sozialen Netzwerken. Man sollte versuchen so viele Quellen wie möglich anzuzapfen. Wie oben schon erwähnt es gibt für mich eigentlich nicht SEO als einzelnes, sondern nur eine ganzheitliche Marketing Strategie. Es werden sich bestimmte Dinge ändern, doch Grundlagen wie Zielgruppenanalyse, richtige Zielgruppenansprache und qualitativ hochwertiger Content werden immer Bestand haben.
freundliche Grüße
Josef Altmann
Sebastian Czypionka sagt:
Sehr schöne Ergänzung, Josef. Vielen Dank für Deinen wertvollen Kommentar!
André sagt:
Hallo Sebastian,
bisher bin ich davon ausgegangen , dass Google die inhalliche Relevanz einer Internetseite für eine Suchanfrage durch die Keywords auf der Seite, die Qualität einer Seite durch Verweildauer, Umfang des Contents etc. und Ihre Relevanz durch (kontextrelevante) Verlinkung bestimmt (Pi Mal Daumen).
Nach welchem Prinzip wird Google die Relevanz einer Webseite in Zukunft bestimmen wenn nicht über die (kontextrelevante) Verlinkung?
Deine folgenden beiden Aussagen haben mich bzgl. dieser Frage irritiert:
[…] Für den ambitionierten Internet Marketer, der seinen Traffic über Google bekommen möchte, heißt das, dass er Link Marketing (Achtung, keinen Linkaufbau) so betreiben muss, dass er die Links automatisch anzieht und nicht aktiv darum „bittet“. […]
Verlinkung ist also weiterhin relevant? Und wenn ja: Ist nicht auch Linkaufbau sinnvoll, wenn er so geschickt gemacht ist, dass es für Google aussieht als wenn der Content die Links automatisch angezogen hat?
[…] Zudem wird die aktive Keyword-Suche, wie wir sie derzeit noch kennen, immer seltener. Google vernetzt sich mehr und mehr aktiv mit Deinem Surfverhalten und wird Dir mögliche Suchbegriffe oder Suchen vorschlagen. […]
Inwiefern bedeutet diese Veränderung, dass Linkaufbau keinen Sinn mehr macht? Entscheidend für die Frage ob Linkaufbau Sinn macht ist doch, ob künstliche gesetzte Links eine Seite in den Ergebnisse höher ranken lassen. Ist es dabei nicht unerheblich, ob Google einen Suchbegriff vorgeschlagen hat oder dieser vom User selbst eingegeben wurde?
Grüße,
André
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo André,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, du hast richtig herausgehört und ich gebe Dir Recht, dass Linkaufbau auch dann noch sinnvoll ist, wenn er als jener nicht von Google erkannt wird. Google wird immer schlauer und ist meiner Meinung nach heute schon schlauer und weiß viel mehr, als wir annehmen. Google wird die Links, bei denen es offensichtlich ist, dass sie „gekauft“ oder „manuell aufgebaut“ worden sind, abschwächen und tut es ja heute auch schon, wie man gut am Penguin-Update sehen konnte. Klar wird es noch einige Zeit dauern, bis teuer eingekaufte Links, die so aussehen, als hätte sie der Webmaster selbst gesetzt hat, von Google auch erkannt werden (vielleicht auch niemals), jedoch möchte ich anmerken, dass es langfristig sinnvoller ist, über den Content zu punkten, als über den manuellen Linkaufbau.
Und zu deiner zweiten Anmerkung: Ja, Links/Backlinks werden nachwievor ein relevanter Faktor für die Positionierung der eigenen Seite bei Google sein – keine Frage. Aber es geht ja nicht um den Faktor Links, sondern um die Art, wie man diese bekommt. Ich bin der Meinung, dass Linkaufbau immer weniger wichtig wird und dass es in Zukunft immer ausschlaggebender und langfristig sinnvoller wird, Links durch Content-Marketing zu bekommen, anstatt auf die klassische Weise, wie z.B. über Webkataloge, gekaufte Social Bookmarks, Artikel-Verzeichnisse, Blog-Kommentare, Free-Blogs, usw.
Warum? Jene Methode, bei der man „leicht“ Links kriegt, kann nicht auf Dauer einen starken Einfluss auf das Ranking haben, da es sonst jeder machen kann und Google somit kein Instrument zur Qualitätsunterscheidung zwischen Seiten in den Suchergebnissen hat.
Googles Ziel ist es, das qualitativ wertvollste Ergebnis für den Suchenden zu liefern. Das das derzeit noch nicht der Fall ist, da sind wir uns einig. Und warum? Weil über die Menge an Traffic, die über Google kommt, andere Branchen/Unternehmen bereit sind, viel Geld zu investieren, um die Suchergebnisse zu ihren Gunsten zu „erkaufen“.
Google arbeitet täglich daran, das zu ändern. Warum also immer gegen den Strom schwimmen und nicht endlich langfristig denken und ein „Ergebnis“ zu schaffen, was Google gerne an erster Stelle verlinken wird? Solange Google jedoch nicht erkennt, dass das eigene Ergebnis tatsächlich das beste ist, kann man ja mit Linkaufbau nachhelfen 😉
Lothar sagt:
Hey Sebastian,
vielen Dank für deinen ausführlichen Recap und die Auflistung weitere Recaps zum SEO-Day in Köln. Ich konnte leider selbst nicht mit dabei sein – aber dank den vielen verschiedenen Recaps kann man sich doch ein gutes Bild machen, was die wichtigsten Themen auf dem SEO-Day waren und wie sich die Suchmaschinenoptimierung auch zukünftig weiterentwickeln wird.
Daniel sagt:
Danke Sebastian für den Artikel! Aber auch ich frage mich manchmal, warum immer noch qualitativ schlechte Seiten gut ranken… Hier hat Google wirklich NACHHOLBEDARF!
Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Josef an, weiterhin auf verschiedene Trafficquellen zu setzen, guten Content zu bieten und mehr und mehr rauszufinden, was die Zielgruppe haben möchte.
Constantine sagt:
Moin Sebastian,
danke für den schönen Recap, macht Interesse auch mal zu so etwas hinzugehen einfach um ein Stück weit alles aufzusaugen. Hast du eine Ahnung ob es etwas ähnliches in Hamburg gibt?
Meine Frage bezieht sich auf folgenden Absatz:
[…]Eine Möglichkeit ist, sich z. B. anzuschauen, was für Themen oder Inhalte sehr beliebt sind und häufig geteilt wurden, und dadurch festzustellen, worauf die User einer Branche „abfahren“. Daran orientiert man sich und erstellt aufbauend darauf ähnlich gute (oder noch bessere) Inhalte.[…]
Wenn meine Zielgruppe potenziell nur Konsumgüter kauft um sie zu „verschenken“ (ich denke du weißt welche „Nische“ ich meine), wie bekomme ich sie dazu auf meinen darum aufgeauten Content zu verlinken. Voraussgesetzt mein Content ist das Nonplusultra der Branche, wer soll auf mich verlinken?
Meine Besucher sicher nicht, da bin ich erfolgreich wenn sie wieder kommen weil meine Seite toll ist und diese Zielgruppe auch nicht unbedingt eigene Blogs etc. hat? „Muss“ ich da zufrieden sein, wenn mal ab und an ein Link kommt weil sie Freizeitblogs besitzen?
Wenn ich den Tipp mit der Orientierung an Inhalten meiner Branche, die geliebt werden, anwende habe ich schon Probleme das rauszufinden 😉 Manuell bei Facebook die likes nachschauen der Konkurrenz, der Blogs der Konkurrenz? Gibts dafür externe Tools?
Aus meiner Sicht kann das nur ein erster Schritt sein, man muss es schaffen zu einer Vorreiterrolle zu werden. Die beliebtesten Inhalte als erstes rausbringen um so zur Primärquelle zu werden!
Würde mich freuen Deine Einschätzung zu lesen!
Sebastian Czypionka sagt:
Deine Kunden haben meist keine Internetseite – diese wirst Du nicht dazu bringen, Deine Seite zu verlinken. Du musst anders denken.
Stell Dir die Frage: Ich habe xy-geile Inhalte. Welchen Seiten könnten diese Inhalte einen Mehrwert darstellen?
Im Bereich „Geschenke“ gibt es doch die ganzen Foren und Nischen-Communities, die sich über Geschenke und Geschenkideen unterhalten. Wenn Du mit einer „krassen“ Geschenkidee oder einem neuartigen Geschenkansatz daherkommst, könnte das Thema auch auf diesen Foren, Communities und in den Blogs besprochen und verlinkt werden.
Ich würde mir wie gesagt anschauen, was bislang am meisten verlinkt, bzw. in den Social Medien geshared wurde.
Nein, du zählst natürlich nicht die Likes manuell. Dafür gibt es Tools. Ich nutze dafür z.B. searchmetrics suite. In der kostenlosen Version kannst Du Dir sogar die Top3-Seiten anschauen. Das reicht ja für deinen Versuch. Such Dir also die wichtigsten und größten Seiten Deiner Branche aus und schaue Dir an, was am meisten geshared wurde. So kriegst Du dafür ein Gefühl, was die Leute „geil“ finden.
Guck mal, bei mir sind das folgende Themen:
http://suite.searchmetrics.com/de/research/social/overview?url=bonek.de
Und für deinen Bereich habe ich mal eine kurze Analyse gemacht und folgende Seiten gefunden:
http://www.sowaswillichauch.de/vw-bus-zelt
http://www.sowaswillichauch.de/bierbauch
http://www.geschenke.de/hochzeit/hochzeitsgeschenke-basteln/geldkoffer.htm
http://www.geschenke.de/geschenkideen/wm-gewinnspiel.htm
http://www.geschenke.de/geschenk-des-jahres-2010.htm
http://www.geschenkideen.org/bier-brauset.html
Na, wenn das nicht schon als Anregung reicht? 😉
Klar braucht man dafür eine Grundbasis an „Followern“ oder eine bestimmte Größe, bis man überhaupt „wahrgenommen“ wird, keine Frage.
Grüße,
Sebastian
Thomas | Internetmarketing sagt:
Danke für die informative Zusammenfassung. Freue mich jetzt schon auf den angekündigten Report für die Email-Abonnennten.
Flachs sagt:
Du warst also echt da? Ich hab dich gar nicht gesehen :/ Naja, also ich muss sagen viele Sprecher haben zu verschiedenen „Themen“ doch im Grunde oftmals das gleiche gesagt. Seid sauber, macht guten Content und ihr bekommt automatisch Links. Ich musste da einfach relativ oft schmunzeln, denn das stimmt ganz einfach nicht. Das funktioniert so nicht. Wenn ich mir einfach die Rankings für „kreditvergleich“ anschaue – nein, das kann nicht sein, dass die da alle mit sauberen Links und einem cleanen Backlinkprofil aufwarten können.
Sehr interessant war aber wirklich Niels Dörje. Offensichtliche Dinge, an die aber die wenigsten denken klar und schonungslos auf den Tisch gelegt (ich möchte jetzt hier nicht zu viel verraten, um dir nichts vorweg zu nehmen).
Karl Kratz war wie immer der Knaller. Der Mann ist einfach eine Marke für sich… 😉
Sebastian Czypionka sagt:
Dein Kommentar ist wohl meine Meinung in Kurz 😉 Schön zusammengefasst Andy!
Ja, ich denke, die Speaker haben nicht den Status-Quo beschrieben, sondern vielmehr wie in Zukunft der sichere Weg aussieht.
Ich werfe all meine Linkmaßnahmen nun auch nicht über den Haufen, muss aber für die Zukunft anders planen und „einkaufen“, wenn ich beim nächsten Update nicht einer der „getroffenen“ sein möchte!
Also überlege ich mir, ob ich anstatt eines Freelancers, der mir monatlich 100 Links aufbaut, nicht lieber einen kreativen Content-Schreiber einstelle, der mir 4 Artikel schreibt, von denen 2 das Potential haben, jeweils 10-30 Links zu bekommen 😉
Ab sagt:
Was macht man mit Themen, die keiner so recht verlinken mag, weil es beispielsweise ein peinliches Thema ist?
Dazu muss Google ja zwangsläufig ebenfalls gute Ergebnisse ausspucken. Ich glaube nicht, dass Linkaufbau Geschichte ist. Ich glaube auch nicht, dass Google den Unterschied erkennt zwischen einer Infografik, die ein Webmaster freiwillig verlinkt und ggf. einem gekauften Artikel auf der gleichen Seite.
Sebastian Czypionka sagt:
Zeig mir mal bitte einen gekauften Artikel, dann zeige ich Dir, woran Google erkennt, dass dieser nicht natürlich ist 😉
selfmade sagt:
das würde mich jetzt auch interessieren 😉
Daniel sagt:
Im Grunde genommen sind diese Punkte schon seit Jahren im Gespräch. Dass Google eine Webseite jedoch wie ein User wahrnehmen kann, davon sind sie noch weit weg. Schaut auch mal den Google Übersetzer an. Da kommt nur Schrott bei raus. Oder die aktuellen Suchergebnisse: Google scheint ziemlich hilflos zu sein guten Content zu erkennen und lässt einfach Seiten mit hohem Trust ganz nach vorne. Bei sehr spezifischen Suchanfragen bringt Google meist keine relevanten Ergebnisse (mehr). Je länger die Suchphrase, desto katastrophaler…
Sebastian sagt:
Linkaufbau kann garnicht aussterben, weil er für das Ranking einfach unverzichtbar ist und auch sein wird. Denn wer bitte entscheidet, was guter und was schlechter Content ist. Dies ist subjektiv. Nehmen wir nur unsere zum Teil dumme Gesellschaft, in der einige noch nicht einmal wissen wie viele Zitzen ein Kuheuter hat. Für diese Leute wäre ein Text, der beschreibt, das eine Kuh vier Zitzen hat absolut hilfreich und verlinkungswert. Für unsereins wäre die Information jedoch absolut belanglos. Wer bitte soll also entscheiden, was für den einen Menschen hochwertiger Content ist und für den anderen nicht.
SEO-Linkaufbau wird auch weiterhin notwendig sein. Nur er wird eben anders und schwerer werden, da er natürlicher aussehen muss. Als SEO liegt die Zukunft nicht daran, was sinnvoll ist und was nicht, sondern die Tätigkeiten zeitoptimierter durchzuführen um möglichst alle Tätigkeiten abzuarbeiten, d.h. auch Linkaufbau und guter Content.
Sebastian Czypionka sagt:
Stimme Dir nicht zu 100% zu, dennoch vielen Dank für deinen kritischen Kommentar.
Einerseits hast Du Recht, dass es nach wie vor schwierig ist und auch schwierig sein wird zu entscheiden, was guter Content ist und was nicht.
Indem ich sage, dass „Linkaufbau Geschichte“ ist, meine ich damit, dass stupides Linkaufbauen, z.B. Footer-Backlinks, Artikelverzeichnisse, also alles, wo es relativ einfach ist, Links zu bekommen in Zukunft weniger wertvoll sein werden und es deshalb sinnvoller ist, nach Wegen und Möglichkeiten zu suchen, wie man nachhaltig wertvollere Links aufbauen kann.
Oder sagst Du, dass es nach wie vor sinnvoll ist, Links aus Webkatalogen aufzubauen, von denen 50% nach 6 Monaten nicht mehr existieren?
Links als Maßstab über Relevanz und Qualität werden nach wie vor einen bedeutenden Platz haben, es wird sich jedoch zugunsten von einmaligem Inhalt und Inhalten, die es Wert sind verlinkt zu werden, ändern.
Sebastian sagt:
Ich stimme dir zu 100% zu 😉 und ich glaube, dass wir eigentlich das gleiche meinen.
Das Problem sehe ich im Allgemeinen darin, dass Google durch die ganzen Updates und Änderungen sowie den Kommentaren von Matt Cutts nur alle SEOs verunsichert.
Footer-Backlinks, Artikelverzeichnisse und Webkataloge bringen schon seit langen keine qualitativ hochwertigen Backlinks hervor. Darauf ein Projekt aufzubauen, welches kommerziell erfolgreich sein soll ist mittlerweile schon sehr naiv. Auch wenn diese noch immer zu einem natürlichen Backlinkprofil gehören, meiner Meinung nach.
ABER wenn ich von Linkaufbau höre, und so geht es bestimmt vielen, denke ich AUCH an Linktauschvereinbarungen durch persönliche Kontaktaufnahme, aus denen dann der größte Teil des Backlinkporfils besteht. An diesem Punkt zu sagen (allgemein gesprochen und nicht auf dich bezogen), dass die Links zukünftig weniger zählen werden, kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Backlinks selbst für das eigene Projekt aufzubauen wird auch in Zukunft wichtig sein, nur sollte man mehr und mehr auf die Qualität achten. Und genau da ist im Moment die Verunsicherung groß, da keiner genau weiß, welcher Link nun schlecht und welcher gut ist.
Ein Artikel deinerseits zum Thema gute/gesunde/natürliche Backlinksprofile wäre bestimmt auch sehr interessant. Gerade im Bezug auf deinen „funktionierenden Backlinkaufbau“, der am Anfang ja auch „nur“ SpamLinks besteht.
Olli sagt:
Also es ist doch einfach so, dass Google einen unheimlichen Trust bei den meisten „Nicht-Marketern“ hat. Meine Freundin gibt zum Beispiel sogar Facbook in der Googlesuche ein um sich dort anzumelden, anstatt es direkt aufzurufen. Und wenn Google diesen Trust behalten möchte – und damit den Marktanteil, hat man keine andere Wahl, als daran zu arbeiten, dass die Suchergebnisse besser werden. Allerdings glaube ich auch, dass Google noch weit davon entfernt ist, gut Inhalte von schlechten unterscheiden zu können. Wenn ich mir die Serps in manchen Bereichen ansehe, kann ich nur den Kopf schütteln. Billige Affiliateseiten mit minderwertigem Content haben auf Dauer auf der ersten Seite nunmal nichts verloren.
selfmade sagt:
hehe…… so gehts mir seit Monaten. Die Konkurrenz reichwerden.net ist noch immer auf Platz 1 beim Suchbegriff „reich werden“ obwohl mein Forum im Gegensatz zu dieser Seite http://www.reichwerden.me einen „halbwegs“ interessanten Inhalt bietet. Belegt es den 8. Platz
Raik sagt:
Hallo Sebastian,
vielen Dank für diese gelungene Zusammenfassung deiner Eindrücke. Ich empfinde Google’s Vorgehensweise als Belohnung für alle, die ehrlichen und guten Content anbieten. Ich gehe auch davon aus, dass weitere Änderungen am Algorithmus folgen werden, um Stück für Stück guten und schlechten Content unterscheiden zu können.
Elias sagt:
Es ist immer wieder erfreulich, solch einen wertvollen Artikel mehrmals zu lesen!
Sicherlich ist es richtig, den Content weniger für Google, sondern mehr für die Leute zu gestalten. Doch nun stellt sich die Frage, wie genau kriegt man nun heraus, was Menschen wollen? Durch Lesen in Foren oder wie? Man nehme die Abnehmbranche. Da wird meist immer nur gefragt: Ich brauche eine Anleitung mit der ich 10 kg in 4 Wochen verliere. Aber es gibt zu diesem Thema x beliebige Artikel im Internet. Wie soll man da nur bloß einen individuellen Content erstellen?
Das selbe gilt natürlich auch in vielen anderen Nischen.
Dennoch danke für diesen informativen Artikel, Sebastian!
Dein Elias
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Elias,
hast Du Dich mal mit Personen unterhalten, die wirklich abnehmen wollen? Woran scheitern sie? Wie sieht ihr Alltag aus? Was haben sie schon alles versucht?
Ja, du findest es heraus, indem Du mit den Leuten sprichst. In dieser branche ist meiner Meinung nach im Internet schon vieles verwässert.
Und wie Du dann individuellen Content erstellst: Sei kreativ! Wie wäre es mit einem Artikel mit 10 Lebensmittel, die die wenigsten Kalorien haben (nach Wasser)?
Oder wie wäre es mit einer Übung, die 5 Minuten am Tag Zeit verbraucht und 250 Kalorien verbrennt?
Mann, es gibt so viele Möglichkeiten, man muss nur einfach etwas brainstormen und sich von dem befreien, was alle machen!
Viel Erfolg
Sebastian
gabriel daalmans sagt:
Hallo Sebastian,
Dein Artikel ist ganz informativ; in der Schlussfolgerung glaube ich aber liegst du daneben. SEO ist nicht tot und nach wie vor wichtig. Erstmal in der Ausrichtung der Site; auf welche Suchwörter thematisieren; welche Domain? Danach bei der Umsetrzung der Site; on page SEO ist nach wie vor wichtig. Bei der Kontentaufbau ebenso. Alles was Authorität und Relevanz beweist ist nach wie vor wichtig. Nur die vorgetäuschte Authorität durch gekaufte Linkstrukturen und Abos in Blognetzwerke sollen negativ bewertet werden. Das ist doch auch in Ordnung, nur gut so.
Sebastian Czypionka sagt:
Wo sage ich denn, dass SEO tot ist?
gabriel daalmans sagt:
Hallo Sebastian,
Du hast Recht; ich habe da nicht richtig zitiert. Die Frage ist ob Linkaufbau tot ist. Linkaufbau nach gängiger Praxis ist wohl tot, denn der Linkaufbau mit dazu gekauften Linkstrukturen ist Google suspekt. Logisch denn diese Linkstrukturen sind kein Beweis von Authorität wie es eigentlich sein sollte. Trotzdem werden Backlinks zukünftig bei Google eine Rolle spielen; allerdings weniger wichtig als früher. Denn wie soll Google für 100% zweifelsfrei in der Lage sein „echt“ von „fake“ zu unterscheiden. Wer arbeitet mit Linkstrukturen, die einen klaren Footprint haben, und die immer wiederholt, ist natürlich leicht angreifbar. Die Dienstleister bei Fiverr und Warriorforum haben wahrscheinlich einen ganz klaren Footprint. Die Qualtität der Links bei Linkautomaten könnte auch ein Erkennungspunkt sein; denn da wird wahrscheinlich oft der gleiche Linktext benutzt. Wie auch immer; ich bin persönlich erleichtert, dass man versucht eine nicht angebrachte Praxis auszubremsen.
Deine Aussage über Linkaufbau (nach gängiger Praxis) Geschichte unterschreibe ich somit.
Liebe Grüsse
Gabriel Daalmans
Sebastian Czypionka sagt:
Ok, das freut mich, dass wir nun einer Meinung sind 😉
Horst sagt:
Hallo Sebastian,
danke zunächst für die Informationen über den SEO-Day.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann scheint sich ja der Tenor „good content is king“ weiter durchzusetzen. Wenn ich mir allerdings den Ansatz vom Kollegen Kratz zu Gemüte führe, dann habe ich den Eindruck, dass ein SEO-Dienstleister besser auch studierter Mathematiker ist.
Warum kann man nicht einfach nur guten Content produzieren, ohne sich um solche Dinge wie Keyword Densitiy und all die anderen Parameter kümmern zu müssen?
Sebastian Czypionka sagt:
Kann man und es funktioniert auch. Doch wenn man „mehr“ oder „besser“ als der „gute Durchschnitt“ sein möchte und genau das liefern möchte, was die Suchmaschine (nach einem bestimmten Algo) oben indexiert, dann führt man sich die Formeln von K.K. zu Gemüt 😉
Daniel sagt:
Hy Sebastian,
Der letzte Satz gefällt mir, muss dir allerdings widersprechen. Das näher zu erörtern würde eine Bibel voll Content werden. Nur dazu. Seit es Google gibt. Gibt es das Kriterium der stärksten Seite nach Verweise. Es wird nicht aussterben, es wird sich nur ändern. Und hat Zukunft.
Und was du mit Contentmarketing meinst ist auch nicht neu. Das wurde schon auf der ersten SEMSEO propagiert und davor.
Das es gewisse Keywords gibt, die ohne Backlinks ranken, kann ich bestätigen, Neue Test haben es bewiesen. Auf die richtige Auswahl kommt es an.
Eventuell können wir beim nächsten Affiliate Livestyle Day darüber Networken.
Und immer alles hinterfragen und selbst Experimente in diesem Bereich fahren.
Schöne Grüße,
Daniel
Sebastian Czypionka sagt:
Stimme Dir zu Daniel.
Ich sage ja nicht, dass Links nicht mehr zählen werden, sondern dass die Art, wie man Links bekommt, sich zugunsten Content verändern wird 😉
Olaf Weiland sagt:
Danke Sebastian, dass Du uns Deine neusten Erkenntnisse mitteilst und quasi für uns alle auf der Veranstaltung warst. Du hast mir für die Recherche zu meinem neuen SEO-Buch für Einsteiger, an dem ich zur Zeit arbeite und das mein erstes Buch auch für den Kindle sein wird, sehr geholfen, dadurch dass Du meine Erfahrungen bestätigt hast. Ich denke, Du hast nichts dagegen, wenn ich Dich zitiere, oder?
Gruß
Olaf
Sebastian Czypionka sagt:
Sehr gerne, Olaf 😉
Seba sagt:
Toller Artikel. Vielen Dank dafür. Ich bin kein SEO-Profi. Allerdings scheint mir die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeiten bei so manchen SEO-Experten recht groß zu sein. Google möchte vorne die relevantesten und qualitativ hochwertigsten Ergebnisse listen. Wenn ich mir manche Ergebnisse so anschaue…ich weiß nicht.
Ich habe nie viel davon gehalten, Links zu kaufen oder meine Seiten in Webkataloge einzutragen. Ein wenig aktiver Linkaufbau wird jedoch auch in absehbarer Zukunft nicht schaden, wenn Du mich fragst, aber das bestreitest Du ja auch nicht. Wollte es nur noch einmal deutlich gesagt haben. 😉
Matthias sagt:
Ich finde es immer erschreckend wie oft doch behauptet wird man soll großartige Inhalte schaffen, „die dann von alleine verlinkt werden“ , leider kann einem keiner erklären woher man die zeit dafür nehmen soll solche inhalte zu erstellen, und wie sich das ganze auchnoch auszahlen soll
vorallem wie sollen die inhalte gefunden werden ohne linkaufbau, in der heutigen zeit findet man kaum noch ein key was über 100 suchanfragen hat, für das man kein linkbuilding betreiben muss. überall kreisen die geier nach traffic .
immer das selbe gelaber
Sebastian Czypionka sagt:
Ich kann Dir nur teilweise zustimmen Matthias!
Nimm Dir z.B. Seiten wie selbstaendig-im-netz.de oder bonek.de. Ich betreibe keinen Linkaufbau, sondern konzentriere mich nur auf den Inhalt. Gestern war ein ganz gewöhnlicher Tag und ich habe 294 Besucher über Google bekommen, wohlgemerkt habe ich kein Linkaufbau betrieben! Was ich aber mache, ist Content zu erstellen, der gefragt ist und noch weitere Maßnahmen umzusetzen, wie z.B. die Nischenseiten-Challenge, um weiteren „Buzz“ zu erzeugen.
Wenn Du jetzt sagst, „ja, das geht nur für nicht kompetitive Keywords“, dann möchte ich, dass du dir mal das Beispiel des tagseoblogs anschaust. Dieser hat mal einen Artikel zum Thema „Geld verdienen im internet“ veröffentlicht, der ebenfalls einen Buzz ausgelöst hat. Und was sehe ich? Dieser Artikel hat es mittlerweile auf Platz 1 zum Key „geld verdienen im internet“ geschafft.
Klar, ist das zeitaufwendig, aber es ist auf Dauer nachhaltiger. Wenn Du selbst schon einige Jahre dabei bist, wirst Du wissen, dass es viele Leute gibt, die Jahre Arbeit in eine Seite gesteckt haben oder auch sehr viel Geld für den Linkaufbau investiert haben und nach dem Pinguin-Update mehr als die Hälfte der Linkstärke verloren haben!
Klar, wird im Endeffekt jeder für sich seine Schlüsse ziehen und entscheiden müssen, welche Strategie er verfolgt.
gabriel daalmans sagt:
Hallo Sebastian,
Ich stimme dir voll und ganz zu; allerdings würde ich deine Aussagen beschränken auf Info-Seiten und Artikeln, die nicht kommerzialisiert sind mit affiliate Links. Sobald Google die kommerzielle Absichten sieht (e-Commerce), rutscht man mit seinem Kontent nach unten ab und Google versucht somit bezahlten Traffic zu erzwingen. Es stehen bei kommerizell wichtige Themen in den organischen Suchergebnisse sehr viele GuteFrage.net-Ergebnisse ganz vorne. Das hat nichts mit Qualtät zu tun eher mit Gewinnoptimierung bei Google. Diese Absicht kann ich denen auch nicht übel nehmen wenn Adwords funktioniert. Die Goldgräber-Stimmung bei Anfänger im Internet sollte man aber als gewissenhafter Internetmarketer ein wenig bremsen, denn Geld verdienen im Internet ist etwas schwieriger geworden und verlangt viel Arbeit und Zeit. Ich behaupte sogar mehr Zeit als viele Arbeitnehmer bei Ihrem Chef leisten müssen. Dabei gibt es aber die Chance auch mal groß heraus zu kommen und viel Geld zu verdienen.
ben sagt:
Vielen Dank für diese interessante Zusammenfassung. Es wird ja in letzter Zeit in einigen Blogs darüber diskutiert, ob der Linkauf Geschichte ist oder nicht. Ich denke das für den Anfang eines Projektes ein gewisser Linkaufbau kaum wegzudenken ist, denn woher sollen sonst User erfahren, dass es die ein oder andere Seite gibt. Natürlich wird aber ein aufgeblähter Linkaufbau mit 1000 Foren und Webkatalogen ausssterben, da diese inzwischen eh nicht wirklich gut gewertet werden und im endeffekt kaum von Nutzen sind.
Langfristig ist es nicht wohl nicht anderes wie in der Realität – Qualität setzt sich durch und andere verschwinden so schnell wie sie gekommen sind.
Sebastian sagt:
Guter Beitrag. Interessante Ansetzte. Ich glaube Linkaufbau wird immer eine Rolle spielen. Man muss sich nur in Zukunft überlegen, wie man sich verhält. Also vollspammen von Gästebüchern allein etc., wird wohl abgestraft werden. Aber wenn man es so anstellt, das eine gute Mischung aus allen möglichen Linkquellen vorhanden ist und hauptsächlich Themenrelevanz einbindet und guten Content bietet, so hat man eine ganz gute Googlealgorithmus Überlebens Chance 😉
Carsten Todt sagt:
Ich glaube nicht, dass Linkaufbau Geschichte ist. Er wird wohl immer seine Bedeutung besitzen. Er wird sich wandeln, genau so wie sich andere Ranking-Faktoren bereits wandelten und sich der Linkaufbau auch schon veränderte. Er wird jedoch immer eine gewisse Relevanz besitzen.
Michael sagt:
Toller Artikel. Ich liebe deinen Blog und Karl kratz ebenfalls 🙂 immer noch viele Grüße aus Griechenland. Beste Grüße, Michael