Die letzten Tage verbrachte ich auf der spanischen Sonneninsel Mallorca und traf die interessantesten Internet Marketer Deutschlands und der Schweiz, lernte wieder sehr viel für mein Business und knüpfte wertvolle Kontakte. Vieles davon werde ich selbst umsetzen und auf mein Business übertragen sowie an entsprechender Stelle mit Dir teilen, doch eine sehr wertvolle Erfahrung möchte ich Dir bereits jetzt verraten.
Diese einmalige Erfahrung könnte auch Dir helfen zu erfahren, was für verschiedene Wege es gibt, die Conversion auf Deiner Seite zu verbessern, und wie raffiniert der Flughafen Mallorca dabei vorgeht.
Als ich also gestern Abend die Insel mit fast einer Million Einwohner mit dem deutschen Flieger der Airberlin verlassen wollte, fiel mir eine interessante Neuerung am mallorquinischen Flughafen auf.
Beim Einchecken wird auf der Bordkarte nur der Gate-Buchstabe übermittelt. Auf Mallorca ist das A, B, C oder D. Keine Zahl. Interessant, dass ein von A bis Z durchstrukturierter und organisierter Flughafen 3 Stunden vor Abflug noch nicht weiß, von welchem Gate der Flieger fliegt oder? Auch nach der Sicherheitskontrolle auf dem Weg zum Gate-Bereich steht auf den Informationstafeln noch immer nicht, von welchem Gate der Flieger nun wirklich fliegt. Anstatt mich also am richtigen Gate hinzusetzen und mir die Zeit mit einem Gespräch, einem Buch, dem Laptop oder etwas Musik zu vertreiben, schlenderte ich durch die modernen Geschäfte und Restaurants und griff bei einigen Kleinigkeiten zu (kleine Geschenke für wichtige Personen in meinem Leben) und aß sogar noch etwas (obwohl es im Flieger etwas zu essen gibt). Als ich dann schließlich mit dem Essen fertig war, erschien auch die korrekte Gate-Bezeichnung: C42. Mir fiel aber auch auf, dass bei sämtlichen später fliegenden Destinationen ebenfalls nur der Gate-Buchstabe auf der Informationstafel angezeigt wurde und dass es sich somit bei mir um keine Ausnahme gehandelt hatte. Zudem erkannte ich an der letzten Boarding Time, dass die genauen Gate-Informationen erst etwa 45 bis 50 Minuten vor Boarding Time angegeben werden.
Interessant, nicht wahr? Für die meisten ist das auch nichts Ungewöhnliches oder etwas, worüber man Worte verlieren könnte. Doch für aufmerksame Internet Marketer ist es durchaus von Bedeutung.
Warum?
Dazu möchte ich Dir zwei Szenarien vorstellen:
Szenario A
Beim Empfang der Bordkarte weiß man sofort, von welchem Gate man fliegt, und begibt sich nach der Sicherheitskontrolle direkt zum Gate. Unterwegs kauft man noch etwas (Parfüm, Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten, Lebensmittel, Kleidung) oder isst etwas – je nachdem, ob man gerade möchte oder etwas braucht. Schließlich begibt man sich schon einige Zeit vor dem Boarding zum Gate, um pünktlich boarden und einsteigen zu können. (Manch einer möchte immer als Erster einsteigen! ;-))
Szenario B
Beim Empfang der Bordkarte weiß man nur den Buchstaben des Gates, und auch nach der Sicherheitskontrolle weiß man nicht, von welchem Gate man fliegt, sodass man kein festes Ziel hat. Diese Zeit nutzt man intensiver und ausgiebiger, um sich mit den sehr gut platzierten und präsentierten Geschäften und Boutiquen zu beschäftigen. Ebenso nutzt man die Zeit, um sich doch etwas zu essen oder zu trinken zu kaufen, und geht erst viel später zum eigentlichen Gate, weil einem dieses ja auch erst später angezeigt wird.
An dieser Stelle dürfte Dir bereits ein kleines Lichtlein aufgehen. Die Geschäfte und Restaurants erhöhen die Anzahl ihrer Verkäufe (Conversion), indem sie die Frequenz der Besucher und die Besuchslänge erhöhen. Das erreichen sie, indem sie die korrekte Gate-Nummer nicht mit angeben. Eine kleine Änderung mit sehr großer Wirkung.
An meinem eigenen Beispiel hat es bereits funktioniert, denn eigentlich hatte ich weder vor, etwas zu kaufen, noch wollte ich etwas essen, weil mich im Flieger ein Sandwich erwartete. Dennoch tat ich beides, weil ich die Zeit hatte, auf interessante Angebote aufmerksam zu werden.
Wie können wir diese Conversion-Steigerung auf das Internet Marketing transferieren?
Der Flughafen Mallorca hat nichts anderes getan, als für die Besucher eine Möglichkeit zu schaffen, sich länger aufzuhalten und auf die interessanten Angebote und Möglichkeiten länger und intensiver einzugehen.
Klar ist, dass ein gutes Angebot an Geschäften erst einmal als Grundlage vorhanden sein muss. Doch genau wie ein Flughafenbetrieb haben Internetseiten, Online Shops, Blogs u. v. m. die Möglichkeit, Dinge zu ändern oder Mechanismen zu installieren, um die Besuchsdauer zu erhöhen und um die Conversion auf den Verkauf der Produkte oder die Anzahl der Eintragungen von E-Mail-Adressen zu erhöhen.
Wie könnte dies in der Praxis aussehen? Du könntest:
- Umfragen mit den Besuchern durchführen, um Bindung zu erzeugen und die Besuchszeit zu erhöhen
- den besten Content bereitstellen und interessant und spannend schreiben
- eine sinnvolle interne Verlinkung vornehmen (relevante Themen vorschlagen, in Artikeln auf themenaffine Artikel verlinken, Footer und Widgets/Sidebars nutzen u. Ä.)
- Videos bereitstellen, um die Sticking-Rate zu erhöhen
- einmalige Features/Scripts bereitstellen, für die Deine Besucher immer wieder auf Deine Internetseite zurückkommen. Beispiele hierfür wären: Backlink Checker, Porto-Rechner, Währungs-Rechner, Niederschlagswahrscheinlichkeits-Rechner, "One Click jpg in gif"-Konvertierer usw.
- testen, tweaken und optimieren. Jeder Markt ist anders, jede Seite und das Ziel sind verschieden. Lies Deine Statistiken und optimiere Deine Seitenstruktur und Inhalte systematisch
Schaue Dir die derzeitige Besuchszeit Deiner Webseite bei Google Analytics an.
Die Besuchszeit auf bonek.de liegt im November 2011 durchschnittlich bei 5 Minuten und 29 Sekunden, was sehr gut ist. Auf anderen Affiliate-Seiten habe ich eine geringere Besuchszeit.
Um eine solche durchschnittliche Besuchszeit zu erreichen, versuche, die oben genannten Punkte zu berücksichtigen. Im Laufe der nächsten Artikel werde ich Dir zudem ganz klar aufzeigen, wie ich die Besuchszeit auch auf der noch sehr jungen Seite bonek.de kontinuierlich erhöht habe.
Beachte bei der Conversion-Optimierung nicht nur die durchschnittliche Besuchszeit, sondern auch die Besuchszeit einzelner Seiten und auch der Seiten, die die höchste Bounce-Rate haben. Die Bounce-Rate ist ein Indikator dafür, an welcher Stelle Besucher Deine Seite schließen, ohne sich andere Seiten angeschaut zu haben.
Nur durch eine ständige Analyse und Verbesserung wirst Du die Besuchszeit erhöhen und trägst dazu bei, Deine Conversion ebenfalls zu erhöhen. Ich hoffe, ich konnte Dir anschaulich demonstrieren, dass eine Conversion-Optimierung nicht nur das Verbessern von Headlines, Preisen und Angeboten beinhaltet, sondern in diesem Fall auch die Besuchszeit.
Wie ist die Besuchszeit Deiner Seite(n), und was tust Du dafür, um diese zu verbessern?
Für Deinen Erfolg im Internet
Sebastian
Sonja sagt:
toll, wirklich toll! Wie leicht du das schreibst, werde versuchen das umzusetzen, wenn ich soweit bin. Vielen Dank für deine wertvollen Tipps, ich bin wirklich froh, diese Seite gefunden zu haben.
Sebastian Czypionka sagt:
Danke für das positive Feedback Sonja. Ich freue mich, wenn ich Dir helfen kann 🙂
Daniel sagt:
Dein Stil ist echt nicht schlecht, allerdings kann ich das mit den Gates nicht ganz nachvollziehen. Ich glaube eher, dass Leute nervös werden, wenn sie nicht wissen wohin, Angst haben den Flieger zu verpassen und dann überhaupt gaaaar nicht auf die Idee kommen etwas zu kaufen. Meine Meinung =)
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Daniel,
vielen Dank für Dein Feedback und Deinen Kommentar. Deine Ansichtsweise ist interessant. Ich stelle gerne Dinge fest, die ich an mir festmachen kann, kann mir natürlich aber auch gut vorstellen, dass es einen kleinen prozentualen Anteil gibt, der so handelt, wie Du denkst. Wie bei jeder Änderung oder Situation gibt es nicht die ganze Masse, die so handelt – das ist klar, doch habe ich das Gefühl, dass es mehr Leute gibt, die die Zeit dann zum Shoppen nutzen (die ganzen Geschäfte waren ja proppevoll!), als dann nervös irgendwo zu warten.
Viele Grüße,
Sebastian
Sebastian Czypionka sagt:
Danke Nathanael 😉 Ich werde auf die Besuchszeit und verschiedene Dinge, die man machen kann im Detail eingehen. Zu dem anderen Thema hab ich dir ne E-Mail geschrieben 😉
Brigitte+Thomas sagt:
gut beobachtet! Vereise ich mit meiner Frau und wir haben noch Zeit bis der Flieger geht oder eben ein anderes Verkehrsmittel abfährt, dann schauen wir uns meist noch etwas um. Für mich z.B. gibt es nichts schlimmeres, als da zu sitzen und zu warten. Wenn man wartet ist man gelangweilt. Geschäfte und Imbissmöglichkeiten sorgen dann für die nötige Zerstreuung.
Nebeneffekt, man kauft doch das ein odere andere.
Gruß Thomas
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Thomas,
genau so sieht’s aus 😉 Und wie kannst Du diesen Effekt für Dein Online Business nutzen? 🙂
Viele Grüße,
Sebastian
Heinz Buser sagt:
Hallo,
ich las ihre News mit grosser Neugier. Sehr spannend geschrieben. Deine Leichtigkeit in deiner Ausdrucksweise ist super. Weiter so.
Ausserdem würde mich interessieren, wer alles in der Schweiz in diesem Thema aktiv im Internet sind. Danke
Gruss Heinz Buser
Sebastian Czypionka sagt:
Danke für Dein Feedback und Lob Heinz 🙂 Das freut mich…
Ok, ich sehe schon, das Interesse an Schweizer Marketern ist recht groß. Ich werde mich mal umhören und darüber einen Artikel posten 😉
Rafael sagt:
Hallo,
sehr schöner Artikel! Weitere Infos zur Steigerung der Besuchszeit und der Konversionsrate mittels Video Marketing habe ich mal in den 10 Video Marketing Tipps zusammengefasst. Dazu gibt’s auch noch ne tolle Infografik:
http://kopfundstift.de/video-marketing-infografik
Grüße!
Andy sagt:
Nie drüber nachgedacht, aber du hast schon recht. Ich persönlich fand es in den Situationen immer nervig nicht zu wissen, welches Gate das richtige ist. Aber man ist wirklich gezwungen sich mit den naheliegenden Aktivitäten zu beschäftigen und abgesehen von Shopping und Speisen kommt an einem Flughafen nicht viel in Frage 🙂 Zum Glück ist das hier in NRW noch nicht so..
Für lange Besuchzeiten auf Webseiten habe ich bis jetzt oft auf langen guten Content und Videos gesetzt. Detailiert habe ich mich aber noch nicht wirklich damit beschäftigt. Nachholbedarf 😉
Anke sagt:
Stimmt genau wie Du schreibst, leider nimmt man sich vorher zu wenig Zeit für die Planung und man kommt ja über Recherche zum Thema immer wieder auf weitere relevante Themen. Ich trau mich im Nachgang immer nicht Recht daran großartig zu ändern…erweitern ja, aber bei Umstrukturierung/ Neuordnung ( weil manchmal besser für User, mit zunehmendem Content) bin ich zögerlich um mich nicht zu verschlechtern…sollte man mutiger sein? Bei welchem Ranking kann sich das positiv auswirken?
Christine Koller sagt:
Das hört sich interessant an. Gute Strategie!