So viel Geld verdienen YouTuber wirklich
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Wer die YouTube-Szene aktiv verfolgt, sieht in letzter Zeit vor allem Videos mit dem Titel „Mein neues Auto“ sehr häufig.
Darin zu sehen sind vorwiegend junge Männer Anfang 20, die ihren teuren Sport- oder Geländewagen vorstellen.
Besonders beliebt dabei: Ein Mercedes in der sportlichen AMG-Edition. Neupreis irgendwo ab 75.000 Euro bis weit über 100.000 Euro.
Doch was steckt hinter diesem Phänomen?
Lässt sich alleine mit YouTube wirklich so viel Geld verdienen?
Ich habe mir das ganze mal näher angeschaut und mich auf eine spannende Recherche hinter die Kulissen der vermeintlichen Gelddruckmaschinerie YouTube gemacht und dabei einige interessante Dinge festgestellt.
In diesem Artikel zeige ich genau auf, wie das Vergütungsmodell YouTube funktioniert, was die YouTuber verdienen könnten und warum sie sich eben diese Autos auch leisten können.
Oder sind sie doch nur geleast oder gar gemietet?
Am Ende dieses Artikels wirst Du es sicherlich wissen.
So funktioniert das Vergütungsmodell von YouTube
Schauen wir uns als erstes an, wie man überhaupt mit YouTube-Videos Geld verdienen kann.
Grundsätzlich handelt es sich beim Vergütungsmodell von YouTube um nichts anderes, als um Adsense.
Adsense ist ein Dienst von Google, über den man z.B. Werbebanner auf seiner eigenen Webseite oder auch auf seinen eigenen Videos anzeigen lassen kann und man dann für die Darstellung, bzw. die Klicks auf diese Banner Geld von Google erhält.
Kurz gesagt: YouTube (in Zusammenarbeit mit Google Adsense) bezahlt einen Video-Uploader dafür, dass Werbung in seinen Videos eingeblendet wird.
Ein Kanalbetreiber kann dabei entscheiden, welche Werbeplätze er nutzen möchte. Klassischerweise werden „überspringbare Video-Anzeigen“ vor das eigentliche YouTube-Video geschaltet:
Es ist jedoch auch möglich, Werbeanzeigen während eines Videos am unteren Rand, sowie in der rechten Sidebar als Banner-Werbung einzublenden. Insgesamt stehen 6 verschiedene Anzeigenformate zur Verfügung.
45% dieser Anzeigen-Einnahmen bekommt YouTube, 55% der Channel.
YouTuber erhalten ihr Geld durch Anzeigen dabei basierend auf dem Tausenderpreis-Prinzip, kurz CPM (Cost per mille). So wird pro 1000 Views ein gewisser Betrag vergütet. Hier schwirren sehr viele Zahlen und Vermutungen im Raum umher, doch basierend auf eigener Erfahrung und anderen Quellen kann ich sagen, dass die Vergütung irgendwo zwischen 1 und 2€ pro 1000 Views beträgt.
Hat also ein Video, welches von Anfang an mit Werbeanzeigen ausgestattet wurde, 350.000 Views, so könnten die Einnahmen irgendwo zwischen 350€ und 700€ für dieses Video liegen. Warum dieser Wert noch nicht ganz der Realität entspricht, erkläre ich etwas später.
Der CPM ist allerdings für jeden YouTuber individuell und hängt unter anderem auch von der Zielgruppe, der Reichweite und dem Standort ab. Genauso auch von der Beliebtheit und der Länge des Videos und der Wahl des Anzeigeformats.
Ebenso scheinen englischsprachige Kanäle eine etwas höhere Tausenderpreis-Vergütung zu bekommen, weil sie viel mehr potentielle Zuschauer erreichen können und das dann natürlich auch für Unternehmen die auf YouTube Werbung schalten vom Vorteil ist.
In einem englischsprachigen Artikel aus dem Jahre 2014 heißt es, dass sogar bis zu 7.60$ möglich seien, diese Zahl gibt allerdings nicht den tatsächlichen CPM wieder, – dazu jedoch später mehr.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang den Kommentar des niederländischen YouTubers Denniskuhh, laut dem der CPM für seine niederländischen Zuschauer 4,14€ und der CPM für Zuschauer aus Kanada 10,79€ beträgt. (Auch hier wieder der Hinweis darauf, dass dies nicht der tatsächliche CPM ist.)
Das ist schon ein sehr deutlicher Unterschied und bestätigt, dass englischsprachige YouTuber bessere Verdienstchancen haben:
Doch schauen wir uns das ganze mal anhand eines Praxisbeispiels an…
Wer bei YouTube schonmal „wie viel verdienen youtuber“ eingegeben hat, wird vor allem auf Videos wie diese gestoßen sein:
Dort wird dann 5 – 10 Minuten über das Thema geredet, ohne eine einzige konkrete Zahl zu nennen.
Doch im englischsprachigen Bereich bin ich auf ein Video gestoßen, im welchem der mittelgroße YouTuber Vexxed, mit knapp 200.000 Abonnenten tatsächlich einen Blick in sein Dashboard ermöglicht.
Im Video sagt er allerdings selbst, dass Einnahmen in dieser Höhe eine absolute Ausnahme sind. So hat er in diesem Zeitraum an einem einzigen Tag $760 verdient. Im Normalfall sei sein täglicher Ad-Revenue eher im Bereich zwischen $30 und $50:
Dies zeigt ganz deutlich die Problematik bei YouTube-Einnahmen.
Denn im Gegensatz zu Nischenseiten muss zwangsläufig regelmäßig neuer Content produziert werden, da die meisten Views in den ersten Tagen und Wochen nach der Veröffentlichung zustande kommen.
Während Inhalte auf Webseiten in der Regel auch nach Jahren noch kontinuierlich Traffic bekommen, haben Videos nur eine sehr schlechte „Halbwertszeit“:
An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal auf die vorhin angesprochenen Unterschiede zwischen dem von YouTube angegebenen und dem tatsächlichen CPM zu sprechen kommen.
Im Video von Vexxed sieht man, dass YouTube im Dashboard eine Tausenderpreis-Vergütung von $5,47 angibt:
Das entspricht jedoch wie wir wissen, nicht dem tatsächlichen CPM von ca. $2. Der Unterschied kommt dadurch zustande, dass viele Zuschauer Adblocker nutzen, damit ihnen keine Werbung angezeigt wird oder die Werbung direkt überspringen, weg klicken, anderweitig blockieren oder die Werbung aufgrund bestimmter Filterkriterien nicht angezeigt wird.
Laut Statista nutzen in etwa 25% der Internetnutzer Adblocker, im Beispiel von Vexxed sind es jedoch knapp 60%. Die Differenz sollte sich durch die „übrigen Faktoren“ erklären.
Dadurch entgeht YouTubern ein nicht unwesentlicher Teil ihrer eigentlichen Anzeigen-Einnahmen.
Wir halten fest:
Der tatsächliche CPM ist damit geringer als der von YouTube angegebene!
Wenn Du grundsätzlich sehen möchtest, wie viel ein YouTuber monatlich durch die Anzeigen-Einnahmen verdient, empfiehlt sich die Webseite SocialBlade.
Dort werden einem für jeden YouTuber die „Estimated Monthly Earnings“ angezeigt. Einer der größten deutschen YouTube Kanäle freekickerz, verdient laut SocialBlade zwischen 6700 und 107.500€ monatlich.
Zugegeben, dass ist im ersten Augenblick eine ziemlich große Spannbreite, doch laut dem YouTuber Philipp Steuer kann man davon ausgehen, dass die tatsächlichen Anzeige-Einnahmen „am oberen Ende des unteren Drittels liegen“.
Freekickerz würde dieser Rechnung nach etwa 35.800€ im Monat verdienen.
Und das bei 29.5 Millionen Views in den letzten 30 Tagen.
Das entspricht einem CPM von ca. 1,20€.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels werde ich immer mit dieser Formel die Anzeigen-Einnahmen eines YouTubers berechnen, da sie auch meiner Erfahrung nach relativ exakt ist und dem „realen“ Wert für deutsche Videos entspricht.
An dieser Stelle sei aber noch einmal gesagt, dass der Wert etwas nach unten, wie auch nach oben durch verschiedene Faktoren abweichen kann.
Aber YouTube ist nicht die einzige Möglichkeit, für YouTuber Geld zu verdienen…
…denn Werbeanzeigen machen nur einen Teil der Einnahmen eines YouTubers aus.
Weitere Einnahmequellen sind unter anderem:
- Affiliate Links
- Kooperationen mit Unternehmen
- Sponsored Videos
- Eigene Offline-Produkte / Merchandize-Artikel
- Eigene digitale Produkte (E-Books, Online-Kurse, Mitgliederseiten)
Affiliate Links
Der Klassiker sind sicherlich die Affiliate-Links. Diese finden sich bei fast jedem YouTuber unten in der Videobeschreibung. Dort wird das verwendete Equipment verlinkt oder die im Video gezeigten Produkte oder auch das getragene Outfit.
Zwar habe ich für bonek noch keinen richtigen YouTube-Kanal, dafür betreibe ich in anderen Nischen YouTube-Kanäle, überwiegend mit Partnern – auch mit Videos über 1 Mio. Views, wo ich die Klick-Rate für Klicks auf Links in der Video-Beschreibung ausgewertet habe.
Im Durchschnitt klicken etwa 0,7% der Zuschauer auf einen Link in der Video-Beschreibung. Dieser Wert variiert natürlich und hängt unter anderem auch davon ab, ob der YouTuber im Video die Zuschauer noch einmal extra dazu auffordert „die Infobox auszuchecken“ und wie aggressiv bzw. psychologisch geschickt die Links dargestellt werden:
Für unsere Gewinnprognosen können wir mit einer Klick-Rate von etwa 0,5 – 0,7% auf die Affiliate-Links unter dem Video ausgehen.
Kooperationen mit Unternehmen
Eine weitere Möglichkeit, um mit YouTube neben den Werbeeinnahmen Geld zu verdienen, sind Kooperationen mit Unternehmen. Diese Kooperationen können unterschiedlichste Formen einnehmen, sind jedoch recht häufig in diesem Stil:
YouTuber stellt Produkt im Video vor + Affiliate-Link mit Gutscheincode in der Videobeschreibung.
Da die Kooperationen häufig über mehrere Monate gehen, wird das ganze in Form eines monatlichen Festbetrages mit einer zusätzlichen, variablen Werbekostenerstattung, welche abhängig davon ist, wie viele Leute auf den Link geklickt und das Produkt gekauft haben, vergütet.
Sponsored Videos
Sponsored Videos sind eine besondere Art der Kooperationen. Darauf bin ich bereits kurz im Artikel zum Thema Internetrecht für Online Marketer eingegangen. Gesponserte Videos lassen sich durch den Hinweis „Unterstützt durch Produkplatzierungen“ erkennen.
In diesem Fall gab es übrigens eine Kooperation zwischen der YouTuberin Joyce und dem Wurst- und Fleischersatzprodukte produzierendem Unternehmen Rügenwalder.
Wieviel Geld ein YouTuber durch eine Kooperation bzw. ein Sponsored Video verdienen kann, lässt sich nur sehr schwer beurteilen. Phillip Steuer meinte hierzu bei OnlineMarketingRockstars folgendes:
Ich habe mit Sponsored Videos keine eigenen Erfahrungswerte, bin jedoch bei meiner Recherche auf ein interessantes Video von ApoRed, einem deutschen YouTuber mit mittlerweile fast 2 Millionen Abonnenten gestoßen. Dieses Video entstand Anfang April 2016 zu einem Zeitpunkt, als ApoRed ca. 1,5 Millionen Abonnenten hatte, ist aber mittlerweile leider gelöscht worden:
Allerdings hat ein anderer YouTuber Mr.Trashpack, damals das Video aufgriffen, weshalb einige Teile weiterhin online sind. Bei Minute 3:58 spricht ApoRed darüber, dass er erst vor kurzem ein Angebot für eine Produktplatzierung im Wert von 30.000€ bekommen hat.
Das ist doch schonmal eine Hausnummer, – bzw. ein halber Mercedes-AMG 😉
Bei Kooperationen kommt es nicht zuletzt aber auch immer auf die Zielgruppe und Inhalte eines YouTube Kanals an. ApoRed lädt eigene Songs, Comedy- und Freizeit-Videos hoch. Das führt dazu, dass er zwar ein recht breites Publikum anspricht, aber keine targetierte und auf ein Thema fokussierte Zielgruppe hat.
Der YouTuber Fynn Kliemann beispielsweise, der auf seinem Kanal Videos rund um das Thema Heimwerken veröffentlicht, hat in einer NDR Talkshow Ende Oktober 2015 verraten, dass er gerade erst eine Kooperations-Anfrage im Wert von 15.000€ erhalten hat. Und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt „gerade einmal knapp 100.000 Abonnenten“, also knapp 1/10 von ApoRed hatte.
Diese beiden Beispiele zeigen bereits deutlich, welch immensen Wert eine einmal aufgebaute Reichweite entwickeln kann. Und je spezifischer diese Zielgruppe ist, desto besser lässt sich die Reichweite auch monetarisieren.
Eigene Produkte
Ab einer gewissen Menge an Followern kann ein YouTuber zusätzlich damit beginnen, eine Marke rund um seine Person aufzubauen. Mit eigenen Produkten wie Handyhüllen, Caps, oder Pullovern.
Dabei gibt es zwei große Unterschiede zwischen den einzelnen YouTubern. So greifen manche auf Anbieter wie 3dsupply.de oder deindesign.de zurück, die alles vom Versand, über den Druck bis hin zur Abwicklung der Bezahlung übernehmen. Der YouTuber muss sich dabei um nichts kümmern und kann ohne Mehraufwand rein über die Vermarktung seiner Bild- und Designrechte nebenbei Geld verdienen:
Andere YouTuber hingegen, stampfen ganze Modelinien aus dem Boden, die von einem mehrköpfigen Team von Leuten sehr professionell vermarktet werden.
Neben Klamotten wagen sich die ersten YouTuber bereits in einige andere Produktbereiche vor und stellen eigene Nahrungsergänzungsmittel oder Fitness- und Beautyprodukte her.
Ein sehr gutes Beispiel dafür ist z.B. die Marke Rocka Nutritition, die von Julian Zietlow aufgebaut wurde und der ebenfalls seine Reichweite, u.a. über YouTube und Facebook dafür genutzt hat. Wie es andere gemacht haben und wie ein YouTuber sogar Produkte in allen DM-Filialen stehen hat, dazu später noch mehr.
Eigene digitale Produkte
Neben physischen Produkten lassen sich aber natürlich auch digitale Produkte über YouTube vermarkten. Besonders im Bereich Fitness, Ernährung und Dating haben viele Channel digitale Infoprodukte in ihrem Portfolio.
Neben SEO und bezahlten Anzeigen in Facebook und Google, ist YouTube nämlich eine klasse Möglichkeit, um Traffic und Kunden für ein digitales Produkt zu bekommen.
Die Herangehensweise sieht hier jedoch in den meisten Fällen etwas anders aus. So wird nicht zuerst das digitale Produkt erstellt und dann ein YouTube Kanal eröffnet, dessen einziges Ziel das Bewerben des Infoproduktes ist, sondern meistens schon Jahre im voraus Stück für Stück die Zielgruppe aufgebaut und erst dann das digitale Produkt erstellt.
Die andere Option (Aus reiner Affiliate-Sicht und nicht als Verkäufer) wäre ein Review-Video über ein digitales Produkt.
Ich selbst habe ja auch bereits in der Vergangenheit mit einem Review-Video für eine meiner Nischenseiten auf YouTube Geld verdient und diese Case Study hier vorgestellt.
Was verdienen denn nun die großen deutschen YouTuber?
Nun hast Du bereits einen guten Eindruck darüber bekommen, welche Möglichkeiten es gibt, mit YouTube Geld zu verdienen, wie das ganze funktioniert und in welchen Dimensionen sich das abspielt.
Folgende vier YouTuber habe ich mir beispielhaft rausgesucht und werde ihre möglichen Einnahmen im Detail vorstellen:
Hinweis: Ich habe versucht, YouTube aus verschiedenen Kategorien/Branchen zu nehmen, um dir einen Gesamtüberblick zu geben, was so mögliche Einnahmen und vor allem Monetarisierungsmöglichkeiten sind.
- Felix von der Laden
- Karl Ess
- Inscope 21
- BibisBeautyPalace
Sämtliche Einnahmen sind dabei letztendlich Hochrechnungen, die einen mehr oder weniger exakten Annäherungswert darstellen.
Die Werbeeinnahmen von YouTube berechne ich mithilfe der 1/3 Formel und SocialBlade. (In etwa 1,2€ je 1000 Views)
Für Links in der Video-Beschreibung nehme ich als Basis eine CR von 0,75% an und passe diesen Wert dementsprechend an, wenn ein YouTuber aktiv auf einen Link hinweist.
Felix von der Laden
Felix von der Laden, auch bekannt unter dem Pseudonym Spielkind bzw. Dner, ist einer der größten deutschen Vlogger. Seit dem 21.11.16 hat er einen zusätzlichen Zweit-Kanal, auf dem Let’s Plays hochgeladen werden.
Statistiken:
- 2.943.000 Abonnenten (+ Zweit-Kanal 374.000)
- 994.000.000 Aufrufe
- Beitritt am 10.06.2011
- 610.000 Facebook Likes
- Auto: Mercedes G 63 AMG
Haupt-Kanal:
Zweit-Kanal:
Durch Werbeeinnahmen auf YouTube, dürfte Felix von der Laden monatlich etwa 36.000€ einnehmen. Er ist im YouTube Netzwerk 25mate, welches jedoch von ihm selbst gegründet wurde. Geht man trotzdem davon aus, dass das Netzwerk zunächst 20% der Einnahmen erhält, kann Felix von der Laden einen monatlichen Umsatz aus Werbeeinnahmen von YouTube in Höhe von ca. 29.000€ verbuchen.
Darüber hinaus betreibt Dner noch einen dritten YouTube Kanal, auf welchem er 8 Videos auf Englisch veröffentlicht hat. Der letzte Upload war allerdings am 25.05.2016, weshalb dieser Kanal trotz 168.000 Abonnenten nicht mehr wirklich eine Rolle spielt.
Der 22-jährige hat sich neben den Werbeeinnahmen aber noch weitere Standbeine aufgebaut. Dazu zählen:
- Sponsored Videos
- Kooperationen
- Affiliate Links
- Eigenes Klamottenlabel
Sponsored Videos & Kooperationen
Auf ein durchschnittliches Video bekommt Felix von der Laden etwa 200.000 bis 300.000 Klicks. Dies entspricht etwa 1/10 seiner fast 3 Millionen Abonnenten. Die Zielgruppe dürften vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sein. Vergleicht man diese Zahlen mit denen für Sponsored Videos bei ApoRed und Fynn Kliemann, gehe ich davon aus, dass die Einnahmen für ein Sponsored Video irgendwo im Bereich 15.000 bis 35.000€ liegen dürften.
Voraussetzung ist dafür natürlich, dass überhaupt Sponsored Videos hochgeladen werden. In den letzten 30 Tagen konnte ich kein gesponsertes Video finden.
Videos wie diese….
… in denen ein YouTuber zu einem Event nach Lissabon auf Kosten des Herstellers eingeflogen wird, deuten zwar auf eine bezahlte Kooperation hin, allerdings habe ich unter dem Video eines anderen YouTubers, der zum gleichen Event eingeladen wurde den Hinweis gefunden, dass es kein bezahltes Product Placement geben würde:
Im vorliegenden Fall scheint der Hersteller der Drone also lediglich für die Reise- und Unterbringungskosten aufgekommen zu sein, aber nicht nochmals Geld für das Product Placement gezahlt zu haben.
Auf der Webseite von 25mate, sieht man bekannte Marken mit denen Dner bzw. 25mate zusammenarbeitet:
Diese Kooperationen umfassen neben YouTube Videos auch Sponsored Posts bei Instagram, wo Dner immerhin auf 2,5 Millionen Follower kommt.
Neben den klassischen Werbepartnern, gab es vor kurzem auch eine Kooperation mit dem ZDF:
Hierbei war Dner als „Presenter“ im Auftrag des öffentlich rechtlichen Fernsehsenders in den USA unterwegs, um junge Menschen nach ihrer Meinung zum US-Wahlkampf zu befragen.
Daran kann man bereits sehen, wie vielfältig die Kooperationen von Felix von der Laden sind. Ohne hier exakte Zahlen oder Vergleichswerte zu kennen, kann ich nur eine Schätzung abgeben.
Da es nicht so viele gekennzeichnete Kooperationen gab, gehe ich davon aus, dass Felix von der Laden im letzten Monat ca. 10.000€ durch Kooperationen verdient hat.
Affiliate Links
Eine weitere Einnahmequelle sind Affiliate Links unter den Videos. Diese finden sich nur in unregelmäßigen Abständen in der Video-Beschreibung, werden dann allerdings auch direkt angesprochen, weshalb man von einer etwas höheren CTR von vielleicht 0,8% ausgehen kann.
In den letzten 30 Tagen gibt es 1 Video mit Amazon Affiliate Links, welches etwas über 700.000 Aufrufe hat. Bei einer CTR von 0,8%, kommen dadurch in etwa 5600 Klicks zu Amazon zustande. Rechnet man nun mit einer für Amazon typischen Kaufrate von 5%, gab es 280 Produktkäufe.
Der durchschnittliche Warenkorbwert beträgt 64€, da die Zuschauer von Dner jedoch vor allem Jugendliche sind, gehe ich von einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 35€ aus.
Bei 280 Käufen und einer 5% Provsion auf die 35€ teuren Produkte, dürften die Einnahmen in etwa 500€ betragen haben.
Eigenes Klamottenlabel
Darüber hinaus, vetreibt Dner über einen eigenen Onlineshop T-Shirts und Pullover, sowie Handyhüllen und Gym Bags (Turnbeutel). Dieser Shop wird häufig aus dem sofort sichtbaren Teil der Info-Box heraus und zudem immernoch am Ende der Info-Box verlinkt:
Im Impressum von spielkindstore.de erkennt man, dass das ganze wohl von einem anderen Unternehmen, der HOLYMESH YT-Tainment GmbH verwaltet wird:
HOLYMESH ist ein Onlineshop für typische Merch-Produkte, die sich hauptsächlich um die Verwaltung und Organisation der Onlineshops verschiedener YouTuber kümmern, die allesamt gleich aufgebaut sind und ein auf den Produkten von HOLYMESH basierendes Sortiment haben:
So eine Kooperation ist nicht weiter ungewöhnlich, weil dem YouTuber dadurch Arbeiten wie Produktion, Versand und Retouren abgenommen werden.
Doch schauen wir uns mal den Onlineshop von Dner genauer an…
Die Preise für den Merch im spielkindstore.de beginnen ab 12,99€ für eine Gym Bag und enden bei sage und schreibe 469,90€ für ein limitiertes Spielkind Snowboard.
Laut SimilarWeb bekommt die Webseite monatlich ca. 50.000 Besucher:
Bei einer möglichen Differenz von 20% hat die Seite immer noch 40.000 Besucher im Monat. Berechnet man nun den Durchschnittspreis aller vorhandenen Produkte (mit Ausnahme des ominösen Snowboards 😉 ), kommt man auf 27,42€.
Ich gehe nun mal davon aus, dass im Schnitt 1,7 Produkte bestellt werden, was bei 40.000 Besuchern und einer Conversion Rate von 5%, monatlich 2000 Bestellungen zu einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 46€ macht. Dies entspricht einem Umsatz von ca. 90.000€.
Felix von der Laden Einnahmen
Die tatsächlichen Einnahmen von Dner zu berechnen, ist aufgrund der vielen verschiedenen Kooperationen ziemlich schwer. Ich nehme in die Rechnung nur das auf, was auch tatsächlich am Ende auf dem Konto ankommt. So dürfte ein Großteil des Umsatzes an Merch, für Produktionskosten und Beteiligung von HOLYMESH draufgehen. Auf Basis all dieser Informationen, halte ich jedoch folgendes für realistisch:
- YouTube: 29.000€
- Kooperationen: 10.000€
- Affiliate Links: 750€
- Merch: 15.000€
Das entspricht gerundet in etwa einem persönlichem Umsatz von 55.000€ im Monat. Wie bei jedem anderen Selbstständigen auch, dürfte dieser Wert von Monat zu Monat schwanken und muss außerdem noch mit dem Finanzamt geteilt werden. Nichtsdestotrotz, sind das nicht nur für einen 22-jähigen sehr hohe Einnahmen 😉
Karl Ess
Karl Ess ist einer der größten deutschen Fitness-Youtuber mit derzeit über 390.000 Abonnenten.
Statistiken:
- 390.000 Abonnenten
- 127.000.000 Aufrufe
- Beitritt am 13.04.2012
- 750.000 Facebook Likes
- Autos: BMW M6, Porsche Panamera, Ferrari F12
Durch YouTube selbst verdient Karl Ess monatlich in etwa 3000€.
Demgegenüber stehen nach eigenen Angaben Produktionskosten durch einen professionellen Cutter und jemanden, der sich um den Upload kümmert von monatlich 8000€.
Außerdem ist Karl Ess im Netzwerk AthletiaSports, welches von den 3000€ Einnahmen ebenfalls nochmals einen Teil abbekommt.
Doch die Videoplattform ist für Karl Ess nicht die Haupteinnahmequelle, sondern eher ein Medium, durch das er mit seiner Zielgruppe kommunizieren kann, neue Fans erhält und seine digitalen Produkte vermarkten kann.
Er generiert Einnahmen durch:
- Fitnessprogramme
- Affiliate Kooperationen
- Beteiligungen
- Eigene Produkte (Supplements, Klamotten, Bücher)
- Affiliate Links unter alten Videos
Fitnessprogramme
Haupteinahmequelle ist sehr wahrscheinlich das Fitnessprogramm Bodywork360. Das digitale Infoprogramm ist in verschiedenen Preismodellen erhältlich und kostet aktuell zwischen zwei Monatsraten zu je 59,95€ bis hin zu einmalig 399€.
In den Paketen sind unterschiedliche Leistungen inkludiert.
Laut SimilarWeb, bekommt die Seite bodywork360.com monatlich ca. 30.000 Besucher:
Geht man von einer möglichen Differenz von 20% und einer Verkaufsrate von von 2% aus, generiert die Seite bodywork360 bei monatlich 24.000 Besuchern und einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 100€ etwa 48.000€ Umsatz im Monat.
Dieser Wert ist rein rechnerisch und geschätzt. Es ist schwierig zu sagen, wie hoch die Verkaufsrate ist und wie viele laufende Zahlungen / Kunden es gibt, daher kann dieser Wert auch noch stark nach oben und auch noch etwas nach unten abweichen.
Eine „übliche“ Konversionsrate für eine Verkaufsseite gibt es nicht. Bei meinen digitalen Produkten liegt diese irgendwo zwischen 0,2% und 25%. Der Spielraum ist so groß, weil die Rate immer abhängig von der Trafficquelle ist. Schickt man z.B. nur Besucher über einen längeren E-Mail-Funnel auf eine Verkaufsseite, so ist diese in der Regel besser, als z.B. eine Verkaufsseite, die viel Traffic über Affiliates (den man kaum steuern kann) bekommt oder auch bezahlten Traffic über Display-Kampagnen oder YouTube.
Affiliate Kooperationen & Beiteiligungen
In der Vergangenheit gab es bereits verschiedene Affiliate Kooperationen, aktuell ist jedoch eine Kooperation mit einer Online Drogerie für Trockenfrüchte u.Ä. Die Produkte dieses Onlineshops werden in den Videos aktiv beworben und können über den Affiliate Link in der Videobeschreibung mit einem Rabatt-Code vergünstigt eingekauft werden.
Karl Ess soll zudem selbst an dem Unternehmen KoRo Drogerie GmbH beteiligt sein. Hierzu wie auch zu Gerüchten über Beteiligungen an mehreren Online Shops, Herstellern von Fitnessgeräten, den Fitnessprogrammen anderer YouTuber, sowie der Fitnessstudiokette FIT/ONE lassen sich keine seriösen Quellen finden, woran Karl Ess nun genau beteiligt sei.
Fakt ist, dass bei vielen Fitnessprogrammen anderer YouTuber, mit denen Karl Ess zu tun hat, die gleiche Berliner-Adresse im Impressum steht. Das könnte auf eine Kooperation hindeuten, kann aber auch andere Gründe haben.
Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass Karl Ess mit seiner Erfahrung, seiner Reichweite und seinem Wissensschatz an anderen Projekten beteiligt ist und daran mitverdient.
Eigene Produkte
Neben Fitnessprogrammen und Unternehmensbeteiligungen hat Karl Ess eigene Produkte bzw. wiederum Beteiligungen an Firmen, die physische Produkte herstellen.
Das sind vor allem:
- Modelabel Gym Aesthetics (Laut der Stuttgarter Zeitung eines der am stärksten wachsenden Unternehmen im Bereich Fitnessbekleidung)
- ProFuel (Vegane Nahrungsergänzungsmittel)
- FIT VEGAN – Unsere Zukunft isst vegan (Buch über vegane Ernährung)
- Aufbau einer veganen Systemgastronomie
Affiliate Links
In der Vergangenheit befanden sich in der Video-Beschreibung von Karl Ess neben Links zu seinen Social Media Kanälen, Fitnessprogrammen und verwendeten Nahrungsergänzungsmitteln auch diverse Affiliate Links. Darüber wurde fast alles womit sich Geld verdienen lässt beworben, angefangen von Produkten zur Schlafoptimierung bis hin zu Online Lotto.
Damit verdiente Karl Ess laut einem Interview in der Welt, schonmal 30.000€ in wenigen Stunden. Mittlerweile befinden sich jedoch unter den aktuellen Videos keine Affiliate Links mehr.
Der Fokus hat sich geändert.
Karl Ess Einnahmen
Karl Ess ist einer der wenigen YouTuber, die relativ transparent und offen bezüglich ihrer Einnahmen sind. So zeigt er in einem Video vom 11.11.2016 einen Screenshot seiner Umsatzsteuervoranmeldung für den letzten Monat:
Dies entspricht einem persönlichen Monats-Umsatz von knapp 93.000€. Das sind sehr wahrscheinlich „nur“ persönliche Umsätze. Also noch keine Verdienste, die über weitere Unternehmen oder Beteiligungen laufen. Die in einem Artikel von OnlineMarketingRockstars angesprochenen 800.000€ Umsatz im Monat, wären damit zumindest theoretisch denkbar – die Frage ist dann immer, was davon am Ende des Monats als „Gewinn“ übrig bleibt.
Das auszurechnen ist bei Karl Ess recht schwierig, da hier recht viele „Unbekannte“ sind, vor allem im Bereich der Kosten und was wahrscheinlich auch bei Karl Ess von Monat zu Monat sehr stark variieren wird, je nachdem wie viel er investiert (in neue Ideen, Mitarbeiter, usw.).
Unabhängig davon ist Karl Ess ein hervorragendes Beispiel dafür, dass die auf YouTube akquirierte Zielgruppe ein vielfaches dessen Wert sein kann, was die Werbeeinnahmen durch eingeblendete Anzeigen vermuten lassen.
Wenn eine gute Nische und eine große Reichweite aufeinandertreffen, lässt sich damit sehr viel Geld verdienen.
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man etwas tut, etwas bewegt, polarisiert.
Dass man Dinge „schafft“, Mehrwerte, z.B. in Form von Videos ins Internet stellt (Karl Ess hat über 2.200 Videos online!), sich weiter entwickelt, neue Marketing-Systeme schafft und vor allem jeden Tag – Tag ein, Tag aus – weiter arbeitet, sich allen Hatern, Zweifeln und Rückschlägen stellt. Dadurch selber wächst und niemals aufgibt.
Inscope 21
Inscope21 hat angefangen als Let`s-Player und lädt mittlerweile Comdey- und Freizeitvideos auf seinem Kanal hoch.
Statistiken:
- 1.690.000 Abonnenten (+ Zweit-Kanal 519.000)
- 294.000.000 Aufrufe
- Beitritt am 09.06.2010
- 345.000 Facebook Likes
- Auto: Mercedes-AMG C 63
Haupt-Kanal:
Zweit-Kanal:
Nimmt man 1/3 der progonostizierten Einnahmen von SocialBlade, kommt man auf monatliche Werbeeinnahmen in Höhe von 7400€. Wenn wir annehmen, dass das Netzwerk TubeOne 20% der Werbeinnahmen vom Haupt-Channel bekommt, bleiben am Ende YouTube-Einnahmen von 6100€ für Inscope21.
Dies ist jedoch wie bei den anderen YouTuber auch, lediglich eine Einnahmequelle. Daneben verdient Inscope21 durch:
- Affiliate Links
- Merch
- Fitnessprogramme
- Zec+ Kooperation
Affiliate Links
Die Einnahmen aus Affiliate Links lassen sich bei Inscope21 ziemlich gut berechnen. Denn jede Video-Beschreibung ist gleich aufgebaut:
Ich gehe deshalb von einer CTR von 0,7% aus. Bei durchschnittlich 6 Millionen kombinierten Views seiner beiden Kanäle, gibt es dadurch in etwa 42.000 Klicks zu Amazon.
Auch hier rechne ich wie bei Felix von der Laden mit einer typischen Kaufrate von 5%, was 2100 Käufe macht. Da die Zuschauerschaft ebenfalls größtenteils sehr jung ist, passe ich den durchschnittlichen Warenkorbwert wieder auf 35€ an.
Bei einer durchschnittlichen Provision von 5%, verdient Inscope21 monatlich ca. 3700€ über Amazon Affiliate Links.
Merch
Der Merch von Inscope21 ist über den Shopify-Store inscope21.com erhältlich. Hierfür kannst Du Dir wie gehabt den Traffic über SimilarWeb anzeigen lassen:
Dabei fällt auf, dass es im Juni noch 150.000 Besucher gab und nun „nur noch“ 30.000. Dies dürfte an einer Kombination aus weniger Views auf YouTube und damit auch weniger Referrals, als auch einem Rückgang bei den organischen Suchanfragen seit Dezember 2015 liegen.
Suchvolumen für das Keyword inscope21 Shop:
Ungeachtet dessen, bekommt die Webseite selbst mit Einberechnung einer 20 prozentigen Toleranz, in den letzten Monaten Monaten im Schnitt ca. 32.000 Besucher.
Das Sortiment selbst ist recht übersichtlich und enthält gerade einmal 4 Produkte zwischen 17,95€ und 29,95€. Kauft ein Besucher nun jeweils ein T-Shirt und einen Hoodie, liegt der durchschnittliche Warenkorbwert bei 47,90€. Ich halte es durchaus für realistisch, dass der Otto-Normal-Besucher 2 Produkte kauft, weil die Preise für den Merch im Vergleich zu anderen YouTubern nicht gerade hoch sind.
So kommen bei einer Conversion Rate von 5%, ca. 76.600€ Euro Umsatz zusammen.
Davon müssen noch die monatlichen Kosten für Shopify abgezogen werden:
Ich gehe davon aus, dass der Shop mit dem mittleren Pricing Plan ausgestattet ist, da es zwar eine „Abandoned Cart Recovery“, aber keine „Automatische Kalkulation der Versandkosten“ gibt.
Daneben gibt es natürlich auch die Produktionskosten für die Klamotten. Laut diesem Artikel beträgt die Nettomarge auf im Ausland gefertigte Klamotten in etwa 50%. Setzt man das in Bezug zum umsatzsteuerbereinigten Nettoumsatzvolumen von 64.000€, liegt der Gewinn in etwa bei 32.000€. Hiervon muss man sicherlich noch einige andere Kosten (z.B. Designs, Technik, u.Ä.) abziehen – ich setze mal pauschal 2000€ hierfür an.
Dieser Gewinn steht Inscope21 jedoch nicht alleine zu, sondern zunächst einmal der uns mittlerweile bekannten G-IN Fitness & Lifestyle GmbH, die auch im Impressum steht.
Dieses Unternehmen ist ebenfalls im Impressum des unsympathisch-shop.de zu sehen, dem Onlineshop für Merch von unsympathischTV, einem YouTuber mit derzeit knapp 925.000 Abonnenten.
Nachdem die G-IN Fitness & Lifestyle GmbH ja schon hinter einer der beiden Versionen der Bosstransformation steckt, ist sie noch bei einem weiterem Fitnessprogramm, dem des YouTubers Tim Gabel (325.000 Abonnenten), welcher früher ebenfalls mit Karl Ess geschäftlich verbunden war, zu finden.
Wie genau hier die interne Aufteilung aussieht, ist als Außenstehender nicht erkennbar, es ist jedoch denkbar, dass Inscope21 am Verkauf der Fitnessprogramme finanziell beteiligt ist.
Zec+ Kooperation
Neben Fitnessprogrammen, Merch und Affiliate Links, hat Inscope21 eine Kooperation mit dem Nahrungsergänzungsmittelhersteller Zec+.
Diese Kooperation umfasst das Bewerben in Videos, die Verlinkung aus der Info-Box, sowie Instgram Posts, wo Inscope21 immerhin 1,1 Million Abonnenten folgen.
Ich gehe davon aus, dass Inscope21 die Produkte kostenlos zu Verfügung gestellt bekommt und darüber hinaus noch einen gewissen Pauschalbetrag erhält. Da der Affiliate Link zu den Supplementen nicht auf den Onlineshop von Zec+, sondern auf Amazon weiterleitet denke ich nicht, dass zusätzlich noch einmal für jedes gekaufte Produkt eine Affiliate Provision von Seiten des Herstellers gezahlt wird.
Neben der Kooperation mit Zec+ finden sich auf dem Instagramprofil von Inscope21 von Zeit zu Zeit auch andere gesponserte Posts wie beispielsweise dieser hier:
Inscope21 Einnahmen
Auch bei diesem YouTuber kann man wieder sehen, dass die auf der Videoplattform aufgebaute Reichweite deutlich mehr, als die bloßen Werbeeinnahmen Wert ist. Auf Basis all dieser Informationen, halte ich folgende monatliche Einnahmen für realistisch:
- YouTube: 6000€
- Merch und Einnahmen aus der GmbH: 25.000€
- Kooperationen: 4000€
Das macht einen persönlichen monatlichen Umsatz von ca. 35.000€.
BibisBeautyPalace
BibisBeautyPalace ist der meistabonnierte und bekannteste Beauty-YouTube Kanal Deutschlands.
Statistiken:
- 4.165.000 Abonnenten
- 1.105.000.000 Aufrufe (Über eine Milliarde!!!)
- Beitritt am 28.11.2012
- 1.335.000 Facebook Likes
- Instgram: 4,5 Millionen Abonnenten
Nimmt man ein Drittel der von SocialBlade prognostizierten Werbeeinnahmen, kommt BibisBeautyPalace, von ihren Followern auch einfach Bibi oder Bianca gennant, auf monatlich ca. 61.000€ Einnahmen, alleine durch die Werbeeinblendungen in ihren Videos.
Das im Screenshot von SocialBlade zu sehende Netzwerk ist übrigens nicht ganz korrekt, denn laut dem Impressum ihres YouTube-Kanals, ist Bibi im Netzwerk Check One Two Perfect, dessen Miteigentümer der aus „Alarm für Cobra 11“ bekannte Schauspieler Tom Beck ist.
Ich ziehe auch hier wieder die obligatorischen 20% für das Netzwerk ab, was dann am Ende 49.000€ Einnahmen pro Monat durch Werbung bei YouTube macht.
Doch mittlerweile weißt Du ja, dass das lediglich ein Teil dessen ist, was ein YouTuber verdient. So ist es auch bei Bianca. Denn neben Werbeeinahmen verdient sie unter anderem durch folgende Einnahmequellen Geld:
- Affiliate Links
- Kooperationen
- Eigene Marke
Affiliate Links
In jedem Video sind im letzten Drittel der Info-Box drei Affiliate Links zu Amazon. Zum Teil wird auch noch mal ein im Video gezeigtes Produkt etwas weiter oben in der Videobeschreibung verlinkt:
Ich gehe deshalb von einer Conversion Rate zu Amazon von 0,75% aus. Da der YouTube Kanal von Deutschlands größter YouTuberin auf satte 56 Millionen Views im Monat kommt, gibt es monatlich ca. 420.000 Klicks zu Amazon!
Die Zuschauer dürften vor allem junge Mädchen zwischen 11 und 20 Jahren sein. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Kaufrate auf Amazon selbst, eher im Bereich von 2,5% liegt. Auf den durchschnittlichen Warenkorbwert sollte dies allerdings keine Auswirkung haben, deshalb rechne ich hier wieder mit 35€.
Wer meinen Artikel über die erfolgreiche Nischensuche für Amazon-Partner gelesen hat weiß, dass es für unterschiedliche Produktkategorien verschieden hohe Provisionen gibt:
Ich kalkuliere aufgrund der Beauty und Kosmetik fixierten Zuschauerschaft deshalb mit einer etwas erhöhten Provision von durchschnittlich 6%. Das macht dann monatlich ca. 10.500 Käufe und eine Werbekostenerstattung von 22.000€.
Jan Böhmermann kritisierte Bibi Ende letzten Jahres stark und warf ihr unter anderem vor, von der mangelnden Medienerfahrung ihrer größtenteils minderjährigen Zuschauer zu profitieren, da diese nicht zwischen Werbung und Empfehlung unterscheiden könnten. Ich möchte an dieser Stelle dazu keine Position beziehen, da ich diesen Artikel über den Verdienst von YouTubern bewusst wertfrei halten will.
Vielmehr möchte ich auf eine Rechnung Bezug nehmen, die der Fernsehmoderator in diesem Video aufstellt:
Darin rechnet er vor, dass Bibi durch die Empfehlung einer 250€ teuren Michael Kors Uhr bereits 21.250€ verdienen würde. Das halte ich jedoch persönlich für zu hoch gegriffen, da ein Großteil der Zuschauer schlichtweg zu jung sein dürfte, um eine so teure Uhr selbst kaufen zu können. Solch teure Produkte dürften dennoch einen spürbaren Peak in der Werbekostenerstattung verursachen 😉
Kooperationen
Bibi ist dafür bekannt, zahlreiche Kooperationen mit durchaus sehr bekannten Herstellern einzugehen.
Darunter sind zum Beispiel der Reiseveranstalter Neckermann, für den Bibi einen Werbespot und mehrere YouTube Videos drehte und dafür laut Spiegel Online Reisen in die Türkei und auf die Malediven gesponsert bekam.
Bei einer anderen Kooperation wiederum, stellte die Deutsche Telekom ein eigenes Smartphone für Bibi-Fans, eine 250€ teure Sonderausgabe des Smartphones Sony Xperia M4 Aqua her:
Auch mit dem Hersteller für Damen-Hygieneprodukte Always, gab es in der Vergangenheit eine Kooperation:
Der Umfang dieser Kooperationen und die daraus resultierenden Einnahmen lassen sich nur sehr schwer einschätzen. Ich gehe jedoch allein auf Basis der enorm hohen Reichweite von BibisBautyPalace auf sämtlichen Social-Media-Plattformen und der für Unternehmen sehr interessanten Zielgruppe davon aus, dass Bibi durch Kooperationen monatlich einen mittleren fünfstelligen Betrag verdienen dürfte.
Die multimediale Einflussgröße der 23-jährigen wird auf diesem Bild ganz gut verdeutlicht:
Eigene Marke
Am 12.11.2015 war der erste Launch einer eigenen Marke von Bibi namens „Bilou“. Die ersten zwei Produkte im Sortiment waren die feuchtig frischen Dusschäume „Tasty Donout“ und „Creamy Mandarin“. Was ein Dusschaum genau ist?
Soweit ich das verstanden habe auf jeden Fall kein Duschgel, aber mehr kann ich Dir dazu leider auch nicht sagen 😀 (Falls eine weibliche Leserin von bonek mehr weiß, – gerne einen Kommentar schreiben 😉 ).
Stefan Raab hat versucht den Dusschaum Tasty Donout mal zu probieren, dies scheint jedoch auch nicht die Lösung gewesen zu sein 😉
Doch so sehr der ein oder andere vielleicht über das Produkt schmunzelt, sind die Verkaufszahlen mehr als beeindruckend. Innerhalb weniger Stunden war die erste Charge in den DM-Läden restlos ausverkauft. Mittlerweile stehen die Produkte in 7 Geschmacks-, bzw Geruchsrichtungen ganz selbstverständlich bei DM und Rossmann im Regal.
Die offizielle Webseite bilou.de, hat im letzten Monat 260.000 Besucher verzeichnet…
… und bei Instagram performt der Hashtag bilou im Vergleich zu deutlich größeren und länger am Markt befindlichen Marken sehr gut:
Genaue Verkaufszahlen gibt es leider nicht, doch man kann sich vorstellen, dass es schon einiges an Man- bzw Womanpower braucht, um die für einen ganzen Monat vorgesehene Planmenge in 1.600 Märkten innerhalb von 2 Tagen restlos auszuverkaufen.
Daran erkennt man wieder einmal die enorme Einflusskraft von „Influencern“, die ihre aufgebaute Reichweite geschickt zu nutzen wissen.
Allerdings schätze ich trotz guter Verkaufszahlen den Umsatz „nur“ im unteren 6-stelligen Bereich ein. Geht man davon aus, dass jeder DM-Markt anfangs 40 der 3,95€ teuren Dusschäume auf Lager hatte, würde der Ladenumsatz ca. 253.000€ betragen. Davon gehen noch die Umsatzsteuer, eine Provision für die Drogeriekette, sowie Entwicklungs- und Produktionskosten ab.
BibisBeautyPalace Einnahmen
Sowohl zu den Kooperationen, als auch zu den Erlösen aus Produktverkäufen der Marke bilou, gibt es keine exakten Zahlen oder Vergleichswerte. Doch auf Grundlage dessen, was Du auch gerade gelesen hast, gehe ich von folgenden Einnahmen aus:
- YouTube: 50.000€
- Affiliate Links: 22.000€
- Kooperationen: 35.000€
- Bilou: 25.000€
Damit würde Bibi auf einen persönlichen monatlichen Umsatz von 132.000€ kommen. Das sind schon sehr beeindruckende Zahlen und verdeutlichen die eben bereits angesprochene Einflusskraft der eigenen Reichweite, wenn man diese auch zu nutzen weiß. (Und dahinter steckt ein gutes Marketing-Team – sicherlich ist Bibi nicht alleine dafür verantwortlich)
Fazit
Mit YouTube lässt sich ohne Frage viel Geld verdienen. Auch hat die über YouTube aufgebaute Zielgruppe einen großen Wert, der sich auch auf andere Plattformen übertragen lässt.
Hinter dem finanziellen Erfolg stecken jedoch nicht nur ein paar wackelige Videos, sondern harte Arbeit und Ausdauer.
Ja, ich möchte es noch einmal sagen.
Hinter diesem Erfolg steckt viel mehr, als nur irgend welche Videos. Niemand, der so etwas macht, kann sich vorstellen, wie viel Arbeit das ist, wie viel Durchhaltevermögen man braucht, wie viele neue kreative Ideen, wie oft man sich selbst verändern muss oder wie oft man ehrlich und authentisch und zu seinen Fehlern stehen muss und noch vieles mehr.
Auch wenn es von außen wie „Spaß“ aussieht, ist der Aufbau von großen YouTube-Kanälen harte Arbeit.
Mit der richtigen Ausrichtung des Kanals, einem guten Draht zur Zielgruppe und immer wieder neuen und kreativen Ideen lässt sich jedoch eine Reichweite aufbauen und diese Reichweite unterschiedlich monetarisieren.
Weltweit können knapp 1% der YouTuber von ihren Einnahmen leben. Doch die Top-Verdiener unter ihnen haben ohne Frage ein sehr gutes Einkommen.
Ich hoffe, Du konntest aus dem Artikel etwas mitnehmen – nicht nur, wie viel YouTuber verdienen, sondern vor allem, dass die Reichweite der Schlüssel zum Erfolg ist und dass man Wege und Möglichkeiten finden muss (und kann), wie man diese Reichweite nutzen kann, um einerseits den Followern zu helfen und gleichzeitig damit auch Geld verdienen zu können.
Viele dieser Dinge kann man auch auf Nischenseiten, reine digitale Produkte oder viele andere Arten von Online-Projekten und Unternehmungen beziehen.
Für Deinen Erfolg im Internet
Sebastian