"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert", sagte er und zündete sich seine Zigarre an.
Genau so geht es mir, wenn ich mir die Öffnungsrate meiner E-Mail-Liste von bonek.de anschaue und insgeheim weiß, dass der Branchendurchschnitt bei etwa 20 bis 40 % liegt.
Es ist kein Zufall, sondern ein durchdachtes System, das aus mehreren Komponenten und Faktoren besteht.
In diesem Artikel möchte ich Dir zeigen, was ich tue, um eine so hohe Öffnungsrate zu erreichen, und wie wichtig die Öffnungsrate als eine Kennzahl von vielen im gesamten System des E-Mail Marketings ist.
Der Beweis
Damit Du mir auch glaubst, zeige ich Dir einen Screenshot meiner Öffnungsrate bei AWeber inklusive der Anzahl der Empfänger und der Headline der E-Mail.
Bevor ich in die Analyse gehe, möchte ich anmerken, dass die Prozentzahl und die Methode der Messung sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden können und Zahlen daher nicht immer vergleichbar sind. Ebenso möchte ich anmerken, dass je nach Provider und Systemeinstellungen hier keine genaue Messung vorgenommen werden kann. Man kann jedoch sehr gut Öffnungsraten gegeneinander oder untereinander vergleichen und feststellen, wie hochwertig eine Liste ist und auf welche Themen/Headlines sie wie stark reagiert.
Wie erreiche ich eine so hohe Öffnungsrate?
Für mich gibt es folgende Faktoren, die die Qualität einer Liste und somit die Ansprechbarkeit bestimmen:
- Preframe (Anmeldeprozess)
Ein Faktor ist sicherlich die Motivation, aus der sich die Person in die E-Mail-Liste eingetragen hat. Wurde sie dazu "gezwungen" oder "bestochen", um evtl. andere Inhalte zu sehen oder um etwas zu bekommen, oder hat sie sich aus eigenem Willen angemeldet? Diejenigen, die sich anmelden, weil sie keine Informationen mehr verpassen wollen, werden die E-Mails wesentlich häufiger öffnen als jene, die "gezwungen" wurden. - Qualität der E-Mails/Inhalte
Wie gut und relevant sind die Inhalte Deiner E-Mails? Lieferst Du einmalige Inhalte, die dem Leser immer wieder aufs Neue AHA-Moment bescheren? Oder bist Du ein Wiederkäuer und nimmst Informationen, die es bereits gibt, und schreibst sie nur um? Je einzigartiger und origineller Deine Inhalte sind und je besser Deine Informationen Deiner Zielgruppe helfen, umso stärker wird sich die Liste danach sehnen, Deine E-Mails zu öffnen. - Häufigkeit der E-Mails/Inhalte
Verschickst Du täglich E-Mails oder einmal wöchentlich? Hast Du einen festen Rhythmus? Zum Beispiel jeden Montag? Oder schickst Du sie sporadisch? Hier gibt es kein Richtig oder Falsch – aber bedenke, dass die Häufigkeit ebenfalls einen Einfluss auf die Öffnungsrate hat. Je nach Zielgruppe kann es sein, dass Deine Besucher nicht so häufig am PC sitzen und dass sie, wenn Du z. B. täglich E-Mails versendest, immer 3 bis 4 E-Mails auf einmal von Dir haben, die sie nicht sofort verdauen können, und daher aufgeben. Passe also die Frequenz Deiner Art und Deiner Zielgruppe an. - Headline/Betreff
Die Headline ist ein sehr wichtiger Faktor für die Öffnungsrate. Hier gibt es verschiedene Techniken, die Du nutzen kannst. Eine Headline sollte nicht nur informieren, sondern auch Interesse wecken. Headlines sollten nicht immer gleich sein, sondern nach verschiedenen Mustern gestaltet werden. Manchmal in Form einer Frage, manchmal in Form einer skurrilen Behauptung. Du musst verschiedene Elemente, wie z. B. die Nennung von Zahlen oder die Nennung des Namens des Empfängers testen, um zu sehen, was wie gut funktioniert.
Bei mir ist der Preframe ein entscheidender Faktor, denn ich gebe mir immer sehr viele Mühe bei meinen Artikeln und dem Content, den ich zur Verfügung stelle, und viele meiner Besucher tragen sich in meine E-Mail Liste ein, um über neuen Content und neue Aktionen, die ich plane, benachrichtigt zu werden. Sie tun es also aus Überzeugung.
Wie wichtig ist die Kennzahl "Öffnungsrate" überhaupt?
Meines Erachtens ist die Öffnungsrate wichtig, aber nicht wichtiger als die Klickrate in Deinen E-Mails.
Letztendlich kommt es nur darauf an, wie viele der Leser Deiner E-Mail eine Aktion tätigen und nicht darauf, wie viele die E-Mail öffnen.
Hier ein Beispiel:
Ich könnte eine E-Mail mit dem Titel "Gestern habe ich mit einer neuen Marketing-Methode 5.000 Euro verdient" verschicken und würde sicherlich eine hohe Öffnungsrate erhalten. Doch eine hohe Öffnungsrate bringt mir nichts, wenn z. B. nur 10 % derjenigen, die die E-Mail geöffnet haben, auf den Link klicken. Damit hätte ich bei einer Liste von 1.000 Leuten und einer Öffnungsrate von 100 % 1.000 Augen auf meiner E-Mail, von denen jedoch nur 100 Leute den Link geklickt hätten.
Viel wichtiger als die Öffnungsrate ist also der Klick oder die Aktion. Wenn ich eine Öffnungsrate von nur 70 % habe, dafür aber eine Klickrate von 60 %, dann habe ich 700 Leute, die die E-Mail lesen, aber auch 600, die den Link klicken, was viel wichtiger ist.
Allerdings brauche ich, um überhaupt eine hohe Klickrate zu erreichen, auch eine hohe Öffnungsrate, sodass natürlich beide Faktoren wichtig sind, es aber letztlich darum geht, den Leser dazu zu bringen, sich die Inhalte oder den Link anzuschauen.
Wie Du Deine Öffnungsrate erhöhen kannst
- Überprüfe die Öffnungsraten Deiner E-Mails und versuche festzustellen, welche E-Mails häufig geöffnet wurden und welche nur selten, und optimiere die E-Mail Headlines der E-Mails, die nur selten geöffnet werden.
- Versuche, mit Hilfe von Umfragen herauszufinden, wie häufig Deine Zielgruppe E-Mails von Dir bekommen möchte, und passe die Anzahl der E-Mails an das Ergebnis an.
- Versende E-Mails mit dem persönlichen Namen (Absender), den derjenige, der sich auf Deiner Seite eingetragen hat, auch kennt.
- Der Zeitpunkt des E-Mail-Versands und der Wochentag spielen bei der Öffnungsquote ebenfalls eine Rolle. Analysiere anhand Deiner Besucherzahlen, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit die meisten Besucher bei Dir aktiv sind, und versende zu diesem Zeitpunkt Deine E-Mails.
- Benutze Split-Tests, um E-Mail Headlines gegeneinander zu testen, und lerne aus diesen Erfahrungen.
- Vermeide Inhalte und Wörter, die als Spam eingestuft werden, wie z. B. nur GROSSBUCHSTABEN, zu viele Ausrufezeichen !!!!!!!! u. Ä.
- Kläre den Leser von Beginn an darüber auf, was er bekommt, was Dein USP ist, und sei persönlich
Alles in allem muss ich festhalten, dass eine Öffnungsrate von 100 % nicht die Regel ist und es bei mir sicherlich auch viele gibt, die eine E-Mail häufiger als nur einmal öffnen. Zudem ist die Öffnungsrate auch erst nach mehr als einer Woche nachzuprüfen, denn nicht jeder sitzt ständig am PC und öffnet seine E-Mails sofort.
Mit diesen Hinweisen und klaren Tipps, um Deine Öffnungsrate zu erhöhen, wirst Du sicherlich auch selbst in Zukunft bessere Ergebnisse erzielen können.
Um Dein Gesamtkonzept im Bereich E-Mail Marketing zu verbessern, möchte ich Dir auch meinen Artikel zum Thema Das Geld steckt NICHT in der Liste wärmstens empfehlen.
An dieser Stelle möchte ich Dich fragen, was Du tust, um die Öffnungsrate bei Dir zu verbessern, und was funktioniert bei Dir besonders gut?
Für Deinen Erfolg im Internet
Sebastian
Mario sagt:
Ziel erreicht – Email habe ich wieder einmal (sehr gerne) geöffnet
…ist halt teilweise echt eklig, was man sonst im Online-Marketing-Bereich für Emailresponder hat. Es macht einfach keinen Spaß alle 2 Tage ein Werbenangebot ins Postfach gespült zu bekommen. Da ist es einfach wichtig, den richtigen Spagat zu finden.
Tristan sagt:
Thunderbird sieht deine E-Mail bei mir leider immer als Pishing-Versuch.
Wobei ich sagen muss, dass mir dann Newsletter wirklich ganz gut gefällt. Perfekt gewählte Titel (das muss man dir mal lassen), kurz und du kommst schnell auf den Punkt.
Was die Klickrate angeht, hätte eher gedacht, dass bei einer Klickrate die Klicks anteilsmäßig von den Besuchern, die die E-Mail geöffnet haben gemeint sind, aber gut, dass du mich da eines besseren belehrt hast.
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Tristan,
das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Ich meine mich zu erinnern, dass es bei Icontact so ist, dass sich die Klickrate in % nur auf die Anzahl der geöffneten E-Mails bezieht.
Bei AWeber ist es so, dass sich die Klick-Rate auf die gesamte Listengröße, bzw. die Menge, an die Du versendest, bezieht.
Danke für Dein Feedback 🙂
Sebastian
Tristan sagt:
Gut zu wissen, danke dir.
Da ich selber meistens mit eigenen Newsletter-Tools gearbeitet habe, fand ich das mal ganz interessant zu erfahren.
An dieser Stelle mal ein Danke, dass sehr oft auf meine/die Kommentare allgemein eingehst bzw. die liest. Da merkt man, das Kommentare bei dir (auch in der Masse) nicht unterkommen und ernst genommen werden.
Joachim sagt:
Das mit dem Phishing-Versuch liegt wohl daran, dass im Text die bonek.de-Domain steht, aber intern ein AWeber-Tracking-Link verwendet wird (also nicht der Link, der auch im Text steht). Mario Wolosz hatte seinerzeit daher empfohlen, nur beschreibende Texte für die Links zu verwenden und nicht direkt eine URL in den Text zu schreiben.
Viele Grüße
Joachim
Tristan sagt:
Hallo Joachim,
Danke für deine Antwort.
Da wirst du wohl Recht haben, ist auf jeden Fall einleuchtend einen Link im Normalfall als Betrugsversuch zu kennzeichnen, der nicht auf die Webseite verweist, die man erwartet.
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Joachim,
vielen Dank für den Hinweis – dann kann man aber leider nicht die Klickrate überprüfen.
Aber ich weiß, dass meine Mails als Pishing angezeigt werden, doch habe ich bislang keine negativen Rückmeldungen/Erfahrungen gemacht.
Kennt sonst jemand noch eine andere Möglichkeit?
Joachim sagt:
Muss denn im Text eine URL stehen, damit AWeber überhaupt erst einen Trackinglink draus machen kann? Das wäre in der Tat schlecht.
Sebastian Czypionka sagt:
Ne – AWeber macht erst einen Tracking-Link daraus, wenn man auch einen Link setzt.
Joachim sagt:
Ich habe gerade mal in meinem Posteingang geschaut: ich habe auch AWeber-Newsletter hier, wo die Trackinglinks mit einem beschreibenden Text versehen sind und nicht mit einer URL. Kann man den URL evtl. durch einen Text ersetzen, nachdem AWeber den Trackinglink erzeugt hat? Irgendwie muss es gehen; ich habe leider noch keinen AWeber.Account zum Spielen.
Stefan sagt:
Ich freue mich immer über Emails von dir in meinem Postfach, weil sie immer einen Mehrwert haben. Sie sind persönlich geschrieben und du wolltest mir noch nie etwas verkaufen!
Aus den meisten Email Verteilern trage ich mich irgendwann wieder aus, weil man ständig Werbung erhält.
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel!
Gruß
Stefan
Wilfried Gräser sagt:
Hallo Sebastian!
Der Artikel enthält alles Wesentliche zum Thema E-Mailmarketing, soweit ich selbst informiert bin. Ich kann leider nicht aus der Praxis sprechen und auch nicht auf Deine Frage eingehen, weil ich noch ganz am Anfang stehe und noch kein E-Mailmarketing einsetze. Ich plage mich immer noch mit der Entscheidung über einen Newsletter/Autoresonder-Anbieter. (Aweber oder Klicktipp kann ich mir noch nicht leisten.)
viele Grüße
Wilfried
Sebastian Czypionka sagt:
Ein Newsletter-Anbieter ist eine wichtige Wahl – doch am Anfang sollte man einfach auf das zurückgreifen, was andere bereits erfolgreich benutzen.
Mit AWeber machst Du nichts verkehrt. Zu Klicktipp kann ich nicht viel sagen, da ich es noch nicht genutzt habe.
Daniel sagt:
Hallo Sebastian,
danke für den Artikel. Leider ist es echt oft so, dass man mit zuviel Werbung bombadiert wird! Diesen Spagat zwischen Mehrwert und Marketing schaffen nur wenige, du bist einer davon!! 🙂
Ich werde sicher den einen oder anderen Tipp umsetzen – danke!
Gruß
Daniel
Cujo sagt:
100 % sind natürlich klasse. Aber laut Titel sind es sogar über 100 %. Wie schafft man denn das? 😉
Kirsten sagt:
Hallo Sebastian,
wie Du schon richtig sagst in Deinem Artikel: Es kommt nicht nur darauf an, dass viele die Emails öffnen, es kommt auch darauf an, ob und wie viele auf den oder die Links klicken. Eine 100%ige Öffnungsrate ist zwar schön, wenn aber nur wenige den dort eingebauten Links folgt, ist auch damit nicht wirklich viel gewonnen.
Ich finde es wichtig, meine Email-Empfänger nicht zu ermüden durch zu viele Emails. Wir bekommen alle schon mehr als genug Mails, da schränke ich meine Mails etwas ein, um sie zu etwas Besonderem zu machen. Klar ist auch, dass man nicht in jeder Mail versuchen sollte, etwas zu verkaufen, das führt schnell dazu, dass die Leute sich aus Deiner Liste verabschieden.
Man muss wohl mit der eigenen Zielgruppe ein wenig herumexperimentieren, um herauszufinden, was wie gut ankommt. Letztlich ist es eben auch hier die Dosierung die entscheidet, ob es Gift oder Medizin ist.
Valery sagt:
Hallo Sebastian,
Danke für Artikel, ist wirklich interessant und gut.
Eine Frage auch dazu, wollte schon längst stellen – wo nimmst du deine Grafiken
(wie die da oben z.B. Umschlag) her?
Lach bitte mich nicht aus, ich bin ein Neuling und brauche darum noch viele, viele Fragen zu beantworten.
Kannst du bitte diese auch klären?
Schöne Grüße
Valery
Stefan sagt:
Ohne Sebastian jetzt vorgreifen zu wollen: es gibt sicher einiger Onlinedienste bei denen man Bilder – genau so wie Texte – kaufen kann. Oder man versucht sein Glück bei (unter anderem) freien Protalen wie zum Beispiel http://findicons.com/ (Dort ist bei jedem Bild eine Lizenz angegeben, sehr oft free bzw. GPL, ect.)
Sebastian Czypionka sagt:
Hallo Valery,
vielen Dank für Dein Feedback. Etwaige Grafiken kaufe ich bei bigstockphoto.com oder fotolia.de. Manchmal suche ich auch welche von findicons.com (wie diese hier ;-)).
Sebastian
Karin sagt:
Ich hatte früher mal einen newsletter verschickt, dann habe ich allerdings die Lust verloren. Ich denke, so im nachhinein betrachtet, ist es das wichtigste einen newsletter regelmässig zu verschicken, dass sich die Leser auch drauf einstellen könnnen.
Rico sagt:
Mich würde interessieren, wie du die Öffnungsrate überhaupt bestimmt? Das kann ja nur funktionieren, wenn du schaust, wie oft ein Bild in der Mail vom Server geladen wurde?
Joachim sagt:
Ich erlaube mir mal, zu antworten … Richtig, das Nachladen eines Zählpixels in der Mail ist die übliche Methode, das Öffnen einer Mail nachzuweisen (dazu muss der Leser natürlich auch die Bilder in der Mail anzeigen, was z.B. bei Google Mail nur auf Wunsch passiert: bei mir ist es so eingestellt, dass ich das Nachladen von Bildern immer bestätigen muss). Wenn Du auf einen der Link in der Mail klickst (was ja auch gezählt wird), kann man dies ebenfalls als „Mail wurde geöffnet“ zählen (auch wenn die Zählpixel nicht nachgeladen wurden).
Im Umkehrschluss heißt dies, dass Du niemals ganz sicher sein kannst, wer die Mail geöffnet hat und eine Funktion wie „Mail an alle schicken, die die vorherige Mail nicht geöffnet haben“ wird auch ein paar Leute erreichen, die die vorherige Mail durchaus geöffnet haben.
Webdesign in Dülmen sagt:
Sehr gute Tipps! Werde diese bei der nächsten Aktion mal in die Tat umsetzen. Weiter so!!